Wenig Interesse an Wohnberatungen
pattensen. Ein wenig Enttäuschung klang schon durch bei Heinfried Dammeyer beim Treffen des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) in den Räumen des Pflegestiftes an der Koldinger Straße. Am Donnerstag wurde er gefragt, wieviele Menschen denn bisher von seinem kostenlosen Angebot Gebrauch gemacht haben. „Kein Einziger“, sagte Dammeyer ratlos.. Er verstünde das selbst auch nicht, sagte der neue ehrenamtliche Wohnberater der Stadt Pattensen, seine Telefonnummer und seine E-Mail-Adresse seien gut kommuniziert, er stünde jederzeit zur Verfügung, aber Anrufe oder Mails – Fehlanzeige. Er habe mehrere Seminare besucht und befände sich in engem Austausch mit der Region, erklärte Dammeyer. "Es ist bei den Bürgern vielleicht auch Scham dabei" sagte Elke Maßmann, die Behindertenbeauftragte der Stadt. Manch einer traute sich nicht, bauliche Veränderungen an seinem Haus oder in seiner Wohnung vorzunehmen, aus Angst, die Nachbarn könnten denken, man sei gebrechlich.
Dabei ist oft genau das Gegenteil der Fall, wie Theo Piltz zu berichten wusste: Der Wohnberater der Region Hannover hat die Erfahrung gemacht, dass sich Nachbarn oder Freunde positiv zu neu installierten Handläufen, Rollstuhlrampen oder auch barrierefreien Bädern äußerten. Hans-Friedrich Wulkopf, der SoVD-Vorsitzende, liegt die Sicherheit nicht nur der älteren Mitbürger am Herzen: "Barrierefreies Wohnen ist für Menschen jeden Alters von Vorteil", sagte er. Das bestätigte Piltz. Er wies darauf hin, dass kleine Hilfen oft mehr brächten als etwa ein Treppenlift. Ziel sei es, sicherzustellen, dass Menschen auch im hohen Alter oder nach Erkrankungen in die Lage versetzt würden, so lange wie möglich in ihrer eigenen häuslichen Umgebung verbleiben können.
Die Veranstaltung war gut besucht, 30 interessierte Bürger folgten den Ausführungen der Fachleute, unter denen sich auch Peer Maßmann befand. Der Ehemann der Behindertenbeauftragten kündigte ein neues Projekt an, das am Sonntag, 18. August, ebenfalls im Pflegestift vorgestllt wird: Ein Haus in der Straße Vor dem Steintor wird unter dem Namen "Villa Mitmensch" die Möglichkeit für sogenanntes "Übergangswohnen" bieten. Das sei interessant für Menschen, deren eigenen Wohnung nach einer akuten Notsituation, wie etwa einem Schlaganfall, noch nicht hergerichtet sei, erläuterte Maßmann.
Wohnberater Heinfried Dammeyer ist unter Telefon (0 51 01) 58 63 80 oder per E-Mail unter h-dammeyer@web.de zu erreichen.