Hemmingen

In Wattenbach spricht man elbisch

hemmingen-westerfeld. Dupadupadu. Papapamm. Tschong, tschong, tschong. Ja, es ist unverkennbar A-Cappella Gesang, das ist nach den ersten Tönen
klar..
Zum dritten Mal zu Gast im Kulturzentrum, zum dritten Mal ausverkauft, und zum dritten Mal Jubeln, Trampeln und Pfeifen: JuiceBox konnten am Sonnabend wie schon so oft mit ihrem ungewöhnlichen Programm begeistern.

Die sechs Ausnahmesänger aus Hannover räumen regelmäßig Preise ab wie andere den Abendbrottisch. Bauhof-Chef Klaus Grupe ist denn auch gebührend beeindruckt. Bevor seine Begrüßung aber in eine Laudatio ausartet, bittet er die vier Männer und zwei Frauen der "Safttüten" auf die Bühne. Zarte, positive Melodien erklingen, sämtlichst Eigenkompositionen von JuiceBox. Es gibt kleine, brachiale Ausbrüche, soulige, rhythmisch-perkussive Einsprengsel von jedem der sechs brillanten Sänger.

Berührende Momente zuhauf, wenn sie etwa von einer jungen Norwegerin singen, die im Wald ihre Liebe wiederfindet, während der Wind ihr Zweige an die Beine peitscht. "Das war elbisch", sagt Lucie Schäfer augenzwinkernd, "das spricht man in Wattenbach." Wattenbach who? Den Zuhörern ist es egal, dass niemand weiß, wo Wattenbach ist, sie sind hingerissen, genießen auch die Ansagen der Band, die sich offenbar wohlfühlt auf der "Wohnzimmerbühne" im bauhof. Die Sänger klingen, als sei eine Harfe von Andreas Vollenweider lebendig geworden.

Beim Song "Diamonds are forever" bauen sie sich gesanglich nach vorn: Aus einer winzigen akustischen Hütte wird ein gewaltiger, donnernder Wolkenkratzer. Indianische, afrikanische, skandinavische Einflüsse verweben sich zu einem sanften Pop-Teppich – einen besseren Auftakt in die Herbstsaison hätte es im bauhof nicht geben können.

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