arnum. Die freiwillige Feuerwehr Arnum hat eine neue Drehleiter. Was zunächst nicht spektakulär klingt, hat es allerdings in sich: Das Fahrzeug der Superlative im Wert von 498 000 Euro wurde heute nachmittag von Bürgermeister Claus Schacht auf dem Feuerwehrgelände am Arnumer Kirchweg unter Beisein von fast 200 Gästen feierlich übergeben.. H-AR 3130, mit diesem Kennzeichen fährt künftig Hemmingens wohl teuerste Neuanschaffung zu Einsätzen. "Die Jungs hatten ganz schön feuchte Hände, als sie das Fahrzeug aus Karlsruhe hergebracht haben", erzählte Kirstin Mittendorf. Man merkte der Sprecherin der freiwilligen Feuerwehr Arnum den Stolz auf den neuen Einsatzwagen an. Der Mercedes Benz Atego hat 290 PS, er trägt eine nagelneue Drehleiter, die bis zu 32 Meter in die Höhe gefahren werden kann. "So hoch ist etwa ein neunter Stock", verdeutlichte Frank Boßdorf. So ließ es sich der Ortsbrandmeister denn auch nicht nehmen, als erster in den Korb zu steigen, der die Brandbekämpfer in die Höhe befördert. Zuvor hatte Schacht die effiziente Zusammenarbeit von Feuerwehr und Stadt unterstrichen. Außer Schacht und Boßdorf sprach auch Karl-Heinz Mensing einige Grußworte. Noch ist er Gemeindebrandmeister in Wennigsen, wird aber zum 1. Dezember seine neue Stelle als Regionsbrandmeister antreten.
Friedeskirchenpastorin Christine Behler segnete das Fahrzeug, bevor die Arnumer vor und im Gerätehaus eine Party steigen ließen. Gleich vier Anlässe hatten die Arnumer zum Feiern. Das Jugendhaus wurde vor fünf Jahren erbaut, seit vierzig Jahren gibt es das Gerätehaus am jetzigen Standort, das Fahrzeug mit der Drehleiter – und, ganz aktuell, der gerade fertiggestellte Carport für eben dieses Fahrzeug. "Ich dachte zuerst, da steht unser neuer Kindergarten", sagte Schacht. Das besondere an dem wetterfesten Bau: Die Feuerwehr hat ihn ohne die Hilfe der Stadt allein mit Mitteln des Fördervereins finanziert. Ein Feuerwehrmann, der nicht genannt werden möchte, hat sämtliche Spenden anlässlich seines kürzlich begangenen Geburtstags zur Verfügung gestellt.
Es war ein zähes Ringen: Ursprünglich hatte die Hemminger Stadtverwaltung das alte Feuerwehrfahrzeug sanieren wollen. Der marode Mercedes trug seit 1982 die dreißig Meter hohe Drehleiter, die den Hemminger Stadtteilen bei der Brandbekämpfung zur Verfügung steht. Die Aufarbeitung des Fahrzeugs hätte immerhin auch mit 250 000 Euro zu Buche geschlagen, wie Marc Jacobs vom Ausschuss für Feuerschutz der Stadt Hemmingen sagte. So hat man sich erstmalig in der Geschichte der Feuerwehr Hemmingens entschieden, ein Neufahrzeug anzuschaffen – in der Hoffnung, dass es selten gebraucht wird.
