Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
hiddestorf. Zwei Monteure verursachen in einem Getreidesilo einen Kurzschluss, beide sind schwerverletzt, eine Lagerhalle brennt, es kommt zu einer Verpuffung, eine weitere schwerverletzte Person liegt unter einem Transporter, mehrere Personen werden vermisst.. Das war das angenommene Szenario am Sonnabend in Hiddestorf, zu dem sämtliche Ortsfeuerwehren Hemmingens gerufen wurden. Um 11 Uhr 54 ertönten überall die Alarmsirenen, Minuten später rasten die ersten Feuerwehrfahrzeuge nach Hiddestorf, wo Einsatzleiter Ralf Brinkmann auf dem Grundstück der Gemüsekiste das schreckliche Unglück nachgestellt hatte."Einmal im Jahr müssen wir die Jungs richtig fordern", erklärte Michael Mohr von der Hemminger Feuerwehr. "Unter realistischen Bedingungen arbeitet es sich völlig anders als bei einer angekündigten Übung."
Nur eine Handvoll Leute wusste Bescheid. Es sollte im Vorfeld nichts nach außen dringen, damit die Feuerwehrleute wirklich den Ernstfall annehmen. Und es hat funktioniert: 74 Einsatzkräfte waren vor Ort, um die Verletzten zu bergen, deren Wunden zu versorgen, Brände zu löschen und Gefahrenstellen zu sichern. Viele der Kameraden hatten ein Pressluft-Atemgerät angelegt, mit dem sie sich in die stark verqualmte Halle wagten.
Die neue Drehleiter der Arnumer bestand ihre erste Bewährungsprobe: Ein Feuerwehrmann fuhr ganz nach oben auf das Getreidesilo, um sicherzustellen, dass sich niemand mehr im Silo befand.Routiniert meisterten die Helfer die Situation, vom Sichern der Unglücksstelle bis zum Schlauch ausrollen hatten die Löschspezialisten alles im Griff. Nach rund zwei Stunden war die Übung beendet, und die vielen Statisten – die ein realistisches Make-Up trugen – , die Feuerwehrleute und zahlreiche Schaulustige gingen ihrer Wege.