Umgehungsstraße mobilisiert die Hemminger
Die Umgehungsstraße für Hemmingen stößt immer noch auf breites Interesse in der Hemminger Bevölkerung. Mit mehr als 160 Besuchern kamen am 6. November weit mehr Interessierte, als vom Veranstalter Pro B 3 erwartet, zur Informationsveranstaltung in die Aula der Arnumer Wäldchenschule. . In aller Eile mussten die 130 bereitgestellten Sitzplätze erheblich aufgestockt werden. Die öffentlichen Diskussionen und viele Gespräche mit Bürgern hatten den Pro B 3 Verein veranlasst, eine Informationsveranstaltung anzubieten, um offensichtlich vorhandene Unklarheiten und Missverständnisse über Planung und Realisierung zu diskutieren.
Gern hätten sich die Besucher Informationen von Fachleuten aus erster Hand gewünscht, dazu sind die beteiligten Stellen aber erst bereit, wenn die Finanzierung gesichert ist und die Detailplanung für die neue Straße vorliegt. Anhand der jetzt vorliegenden Pläne der Straßenbauverwaltung erläuterte Vorstandsmitglied Horst Wissel die Ausbaustandards der neuen Trasse und der einzelnen Brückenbauwerke.
Viele Besucher der Veranstaltung waren erstaunt, dass es sich hierbei vielfach nur um kleine Brücken zur Überquerung von Bachläufen oder Überführungen über die neue Bundesstraße für Fußgänger oder Radfahrer handelt.
Im Anschluss an die Vorstellung der Pläne, hatten die Bürger die Gelegenheit Fragen zu stellen und zu diskutieren. Die Befürworter der Umgehung waren dabei eindeutig in der Überzahl. Die Chancen einer zeitnahen Realisierung sieht der Verein nach jahrzehntelanger Diskussion durch die klare Positionierung von Verkehrsminister Olaf Lies deutlich gestiegen. Bereits im August kündigte der neue niedersächsische Verkehrsminister im Hemminger Rathaus an, dass die B3 Umgehung hat für das Land Niedersachsen jetzt höchste Priorität habe. Bei der Aufzeichnung einer Diskussionsrunde mit Befürwortern und Gegnern der Umgehung bei Radio Leinehertz hat der Minister diese Position in dieser Woche noch einmal ausdrücklich bestätigt.
Forderungen nach einer Veränderung der Planung gibt Pro B 3 Vorsitzender Karl Heinz Josten keine Chance. Es gäbe geltendes Planungsrecht, das ohne sachlichen Grund eine Veränderung der rechtskräftigen Planfeststellung nicht zulasse. Auch die Forderung nach einem "Runden Tisch" sei nicht zielführend, weil damit das abgeschlossene Planungsverfahren nicht mehr beeinflusst werden könne. In der anschließenden ruhigen und sachlichen Diskussion wurde die Forderung nach mehr Druck auf die handelnden Politiker laut. Der Vorstand will sich umgehend mit dieser Forderung auseinandersetzen und über geeignete Maßnahmen beraten.