PATTENSEN. Über mehrere Monate hinweg wurden im Jahr 2013 verschiedene Einrichtungen in der Pattenser Kernstadt angegriffen. Bei den sieben verschiedenen Vorfällen wurde sowohl der Gedenk- und Stolperstein an der ehemaligen Synagoge in der Hofstraße, die Geschäftsstelle der CDU Pattensen, das SPD-Parteibüro als auch ein Imbiss an der Göttinger Straße attackiert.. Neben dem Beschmieren des Gedenksteins, der CDU-Geschäftsstelle und eines Schaukastens mit Bitumen, das Schmieren von rechtsradikalen Parolen an ein Fenster der CDU und der Beschädigung von Schaufenstern an den Parteibüros sowie dem Imbiss haben die Angriffe eine besondere Dimension angenommen, als die CDU-Geschäftsstelle angegriffen wurde, während innen die Mitglieder der Stadtratsfraktion tagte.
Nachdem der Kriminaldienst der Polizei vor dem Hintergrund des vermutlich rechtsradikalen Hintergrunds den Staatsschutz eingeschaltet hat, ermittelten die Beamten seit vielen Wochen. Hinweise aus der Bevölkerung brachten nun einen entscheidenden Fortschritt in dem Fall: Am 8. Januar wurden zwei Wohnungen von einem bereits aktenkundigen 20-jährigen Pattenser durchsucht.
Dabei beschlagnahmten die Polizeibeamten diverse Beweismittel, unter anderem eine Stahlschleuder, eine Softairwaffe inklusive Munition sowie Glaskugeln. Mit Glaskugeln, wie den beim Verdächtigen gefundenen Exemplaren, wurden die Fensterscheiben der CDU-Geschäftsstelle eingeschossen. Eine solche Kugel wurde zwischen den Doppelfenstern gefunden. Der Beschuldigte ist in der Vergangenheit aufgefallen, bei der rechtsradikalen und inzwischen verbotenen Gruppierung "Besseres Hannover" aktiv gewesen zu sein. Desweiteren wurde er bei diversen rechtsextremen Veranstaltungen und einschlägigen Demonstrationen gesichtet.
Die CDU Pattensen zeigt sich sehr erleichtert über die neuen Erkenntnisse der Polizei. "Auch wenn wir niemanden vorverurteilen möchten sind wir doch sehr zuversichtlich, dass die feigen Angriffe der letzten Monate nun aufgeklärt werden können", so der Ortsvorsitzende der CDU Pattensen Jonas Soluk. Mit einer Resolution des Rates hat die Politik parteiübergreifend eine deutliche Verurteilung der Angriffe formuliert. "Wir bedanken uns insbesondere bei den Kollegen der Polizei, welche in der Sache mit viel Engagement ermitteln. Ebenso ist es gut zu wissen, dass wir in Pattensen aufmerksame Bürgerinnen und Bürger haben, die sich in solche Ermittlungen aktiv einbringen", so Soluk.
