Laatzen

Gabriela Neumann-Köhler wirft den Bettel hin

LAATZEN. Während der Mitgliederversammlung der Laatzener Sozialdemokraten Mittwochabend vergangener Woche lässt Gabriela Neumann-Köhler keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie sich Michael Asendorf statt Thomas Prinz als Bürgermeisterkandidat der Stadt Laatzen wünscht. Aber die Mehrheit der Genossen entscheidet sich für Amtsinhaber Prinz. Daraus zieht die Gleidingerin ihre Konsequenzen.. Das verdient Respekt: Gabriela Neumann-Köhler kann Thomas Prinz als Bürgermeisterkandidat der Laatzener SPD nicht mittragen. "Mir fehlt ihm gegenüber jegliche Loyalität", sagte sie heute gegenüber dem LeineBlitz. Deshalb sei die Rückgabe ihres Ratsmandates an die Partei nur logisch.

Die Gleidingerin, seit 18 Jahren im Rat und geschätzt ewige Zeiten stellvertretende Bürgermeisterin, will und kann nicht mehr. "Sieben Jahre Frust gehen nicht einfach so an mir vorbei", sagt sie. Sie habe nicht mehr die Kraft dazu, dass weiter so durchstehen zu müssen. "Meine Kraft brauche ich für meine Familie", legt sie nach.

Immer wieder sei die Ratsfraktion vom Bürgermeister vor vollendete Tatsachen gestellt worden.Und: Gabriela Neumann-Köhler will sich nicht verbiegen. "Aber ich will keinen weiteren Schaden anrichten." Nicht zu vergessen: "Es sind in meiner Zeit als Ratsfrau viele freundschaftliche Beziehungen entstanden, mit diesen Menschen habe ich offen darüber gesprochen."

Natürlich sei ihr dieser Schritt nicht gerade leicht gefallen, sie habe sich dabei nicht gut gefühlt. "Aber jetzt bin ich da durch." Ihr parteipolitisches Wirken scheint ein Ende gefunden zu haben.

Es darf spekuliert werden: Wird Gabriela Neumann-Köhler die einzige sein, die aus dem Knatsch um die Bürgermeisterkandidatur ihre Konsequenzen zieht, oder werden andere folgen? Dreieinhalb Monate vor der Bürgermeisterwahl am 25. Mai befindet sich die SPD zwar noch nicht in einer Notlage, aber so ganz lupenrein ist die Ausgangslage für Thomas Prinz nicht mehr. Seine Mitbewerber Jürgen Köhne (CDU) und Gerd Apportin (Bündnis 90/Die Grünen) lassen schön grüßen.

Die andere Perspektive: die SPD wird sich – nun erst recht – geschlossen hinter Thomas Prinz stellen und seinen Wahlkampf entsprechend unterstützen. Es gibt ein treffendes Sprichwort: Niemand sollte das Fell des Bären verteilen, bevor dieser erlegt ist.

Für Gabriela Neuman-Köhler darf der Rethener Genosse Siegfried Schröder nachrücken. Einen neuen stellvertretenden Bürgermeister hat nun der Rat zu wählen.

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