B3neu: Bürgerverein fordert Unterstützung direkt beim Minister
Devese. Seit nunmehr zehn Jahren erklingt für die Befürworter der Ortsumgehung in Hemmingen – vor der Verabschiedung des jährlichen Bundeshaushalts – die Botschaft, dass nunmehr Geld für die B3neu zugeteilt werde. . "Und immer ist es wie das Pfeifen im Walde, Mutmachen, Zusammenhalten, nicht Nachlassen im Kampf für eine unvernünftig überdimensionierte, zusätzliche Zu- und Ablaufstrasse für Hannover", sagt der Arbeitskreis Dorfentwicklung des Bürgervereins Devese. Der Verkehr auf der B3 in Hemmingen liege bis zu 40 Prozent unter der Vorhersage, die den Bau der Umgehung begründen sollte. "Der Bau, mit 13 Brücken und autobahnähnlichem Kreuz bei Devese, sollte mal 42 Millionen Euro kosten. Heute liegt die Summe sicherlich schon bei etwa 60 Millionen Euro. Im Norden Hemmingens fahren 25700 Kraftfahrzeuge und im Süden nur 10800. Die Differenz von etwa 15000 will nach Hemmingen oder kommt dort auf, das heißt Quellverkehr, der nicht die gesamte Ortsumgehung benutzt. Das alles ist jetzt egal, fast alle Parteien vor Ort glauben, die Mehrheit bei den Befürwortern zu finden und haben sich somit auf ihre Seite gestellt, unabhängig von den Fakten. Die Tatsache für unsere Bürgerschaft ist offensichtlich: Hier – mitten in Devese – soll ein Riesenkreuz entstehen. Sieben Meter hoch, mit zwei zusätzlichen Kreisverkehren, um eine prognostizierte Kraftahrzeug-Anzahl abzuwickeln, die gar nicht vorhanden ist. Dafür aber wird unser Dorf zerschnitten und wertvolle Fläche für Felder und Naherholung zubetoniert", sagt Hans-Jürgen Boese vom Bürgerverein.
Die Befürworter waren nun in Berlin, um beim zuständigen Staatssekretär Flagge zu zeigen und sich die Mittel für den Bau quasi abzuholen. Geld gab es zwar nicht, aber Hoffnung, wie schon seit zehn Jahren. "Wir Deveser haben uns in der selben Zeit gleich an den verantwortlichen Minister für Verkehr, Dobrindt, gewandt und ihm – noch nicht vertraut mit der Lage hier vor Ort – unsere Situation, Nöte und Sorgen geschildert. Wie daraus zu entnehmen ist, betreiben wir keine Fundamentalopposition. Was zu gern unterschlagen wird, wir unterstützen den Nachbarort Arnum, er muss entlastet werden. Doch nicht, indem Devese über Gebühr neu belastet wird. Darum kämpfen wir. Die Planung ist zu groß: eine ebenerdige Straße, zweispurig und ohne Monsterkreuz bei Devese tut es auch. Sollte die jetzige Planung realisiert werden, wird es für die befürwortenden Politiker ein Pyrrhussieg, denn dann steht das Monument der baulichen Übertreibung – für Generationen – als Mahnmal gegen Gigantismus und unrühmliches Beispiel für die Unterdrückung des Mehrheitswillens der Deveser Bevölkerung", so Boese.