LaatzenPattensen

Große Irritationen, große Bedenken

PATTENSEN/Laatzen. Große Irritationen und große Bedenken – das war der einhellige Tenor der Repräsentanten der betroffenen Kommunen in Sachen Stromtrasse heute Nachmittag bei einem Informationstreffen im Laatzener Rathaus. Dazu hatten die SPD-Bundestagsabgeordneten Caren Marks und Dr. Matthias Miersch eingeladen.. Die großen Irritationen aus der Welt schaffen, Bedenken ernst nehmen, Transparenz zeigen und Alternativen prüfen: das erwarten Caren Marks und Dr. Matthias Miersch vom Stromnetzbetreiber TenneT, wenn es um die Stromtrasse von Schleswig-Holstein nach Bayern geht (der LeineBlitz berichtete darüber). Allen Beteiligten sollte klar sein, dass es nicht mehr um das "Ob", sondern nur noch über das "Wie" dieser Stromtrasse geht.

Das diese Trasse kommen wird, steht außer Frage, denn sie ist der Energiewende in Deutschland geschuldet. Und die Vorstellungen von TenneT sind auch klar: die favorisierte Trasse steht fest. "Allerdings schreibt der Gesetzgeber vor, dass es zur favorisiertenTrasse bei Einreichung des Bauantrages eine Alternative geben muss", sagte Dr. Christoph Thiel, Gesamtprojektleiter bei TenneT, im Anschluss an die große Runde gegenüber Journalisten.

"Wir befinden uns noch nicht einmal in der offiziellen Vorplanung", fügte Thomas Wagner, TenneT-Referent für Bürgerbeteiligung, hinzu. Es werde aber davon ausgegangen, dass das Vorverfahren noch in diesem Jahr eingeleitet wird. Die Genehmigung der geplanten Stromtrasse liegt in den Händen des Bundesnetzagentur.

TenneT geht davon aus, dass 2018 oder 2019 der erste Bagger anrollen und das 2022 die Trasse betriebsbereit sein wird. "Wir suchen den Dialog mit den Bürgern der beteiligten Städte und Gemeinden", sagte Thiel. Das Unternehmen kenne das vorgesehene Gebiet noch nicht, "aber die Bürgermeister, Ortsbürgermeister und andere aus den Orten kennen es."

TenneT machte deutlich, dass sie die 800 Kilometer lange Strecke nur von der Landkarte kennen, "unser erster Plan ist auf dem Reissbrett entstanden, da wird noch viel zu berücksichtigen sein", sagte Wagner. Das sei ein komplexes und aufwendiges Verfahren.

Caren Marks und Matthias Miersch, er musste aufgrund diverse Verpflichtungen in Berlin bleiben und war nicht bei dieser Informationsrunde dabei, ist wichtig, dass so viel wie möglich Informationen nach draußen gelangen, um Verunsicherung zu verhindern. "Wir werden weiter diesen Dialog weiterführen", sagte die Abgeordnete.

Betroffen sind aus der Region Hannover die Wedemark, Isernhagen, Burgwedel, Lehrte, Sehnde, Laatzen und Pattensen. An dem heutigen Gespräch haben sich 29 Vertreter dieser sieben Kommunen aufmerksam beteilgt. Sonntag, 23. Februar, soll in Jeinsen im Gasthaus "Zu den Linden" an der Calenberger Straße die Bürgerinitiative "Höchststromleitungen gehören in die Erde" gegründet werden. Dazu ist jeder Interessierte eingeladen, Beginn wird um 15 Uhr sein.

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