Live-Dokumentation: Brauchen wir Europa?
Welche Bedeutung hat das Europäische Parlament? Wie ist es entstanden? Wer sind seine großen Akteure? Diese und weitere Fragen erläuterte der Politologe und Journalist Ingo Espenschied in seiner Multimedia-Show „Das Europäische Parlament – Stimme der Bürger“ am 25. März. . Etwa 100 Laatzener Schüler verfolgten die Live-Dokumentation im Erich Kästner Schulzentrum. Es sei ein schönes Gefühl gewesen, zum ersten Mal an den Wahlen zum Europaparlament teilzunehmen, erinnerte sich Laatzens stellvertretender Bürgermeister Ernesto Nebot. Der gebürtige Spanier lebt seit 50 Jahren in Deutschland und forderte die Schüler in seiner Begrüßungsrede auf, zur Europawahl am 25. Mai zu gehen.
Doch worum handelt es sich bei dem Europäischen Parlament? Ist es ein "Selbstbedienungsladen" oder ein "richtiger Akteur, der die Stimme der Bürger vertritt"? Auf seiner Reise durch Straßburg, Luxemburg und Brüssel suchte Espenschied nach Antworten. Diese fand er in der Entstehungsgeschichte des Europäischen Parlaments angefangen beim Ersten Weltkrieg, die er mit Interviews, Fotos und Filmaufnahmen im Erich Kästner Schulzentrum zum Leben erweckte. Dabei stellte er auch die Frage "Brauchen wir überhaupt Europa?" Denn lange Zeit seien die Bedeutung und die Entscheidungsbefugnisse des Europäischen Parlaments gering gewesen, erklärte Espenschied.
Das zeige sich auch in Sprüchen wie "Hast du einen Opa, dann schick ihn nach Europa". Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, ist jedoch überzeugt: "In der Gemeinschaft sind wir stärker als allein". Dass die Gemeinschaft auch Vielfalt bedeutet, zeigt sich in den 24 offiziellen Amtssprachen des Europäischen Parlaments. Jeder Abgeordnete dürfe in seiner eigenen Muttersprache sprechen, so Espenschied. 430 Simultan-Dolmetscher würden die Sitzungen in die einzelnen Sprachen übersetzen.