„Barrieren überwinden“ ist sprichwörtlich zu nehmen
LAATZEN. In allen Laatzener Kindertagesstätten sowie im Bürgerbüro der Stadt Laatzen liegt jetzt die Broschüre „Barrieren überwinden“ mit dem Ziel aus, in erster Linie das Kindertagesstättenpersonal, aber auch die Eltern darüber zu informieren, wie Kinder begleitet werden können, die Auffälligkeiten zeigen. Heute ist diese Broschüre in der Kindertagsstätte „Insel“ am Rethener Park der Öffentlichkeit vorgestellt worden.. Vorrangig geht es darum, wie das Kindertagesstättenpersonal damit umgehen kann, wenn bei einem Kind Verhaltensauffäligkeiten erkannt werden. "Wir dürfen keine Diagose stellen, aber die Möglichkeiten aufzeigen, wie einem Kind geholfen werden kann", sagte Monika Walter, die Leiterin der Kindertagesstätte "Insel" in Rethen.
"Die Broschüre, zusammengestellt vom Arbeitskreis Integration, ist ein Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in den Kindertagesstätten", sagt Thomas Schrader, Teamleiter Jugend und Soziales im Laatzener Rathaus, heute gegenüber Journalisten. Auch Eltern könnten sich mit dieser Broschüre leichter orientieren, denn das System sei nicht leicht zu durchschauen.
Sybille Jüppner, Leiterin der Kindertagesstätte der Thomas-Kirchengemeinde in Laatzen-Mitte, zeigte ein Beispiel auf. "Am häufigsten fallen Kinder mit Entwicklungsverzögerungen auf." Eine Frühgeburt könnte dafür der Grund sein. "Es kann an Körperbeherrschung mangeln, an der Sprache oder auch an fehlenden Selbstvertrauen", betonte sie.
Die neue Broschüre soll für das Kindertagesstättenpersonal ein Handlungsmodell aufzeigen. Es beginnt mit dem Feststellen der Auffälligkeit, geht über Gespräche mit Kollegen und Eltern bis hin zur Einbindung von Fachberatung und Therapeuten. Der Förderbedarf wird ermittelt und vermittelt. Ziel ist, keine Diagnose zu stellen, sondern den Dialog zu den Erziehungspartnern zu suchen.
"Eine Alternative könnte die Eingliederung des betroffenen Kindes in eine der Integrativen Kindertagsstätten im Stadtgebiet sein", sagte Thomas Prinz, Bürgermeister der Stadt Laatzen. Aktuell werden im Stadtgebiet 28 Plätze dafür zur Verfügung gestellt. "Die Stadt betreibt seit 1995 integrative Kinderarbeit", betonte der Bürgermeister. Angefangen habe es in der Kindertagesstätte der Abeiterwohlfahrt im Gebiet Lange Weihe.
Nähere Informationen darüber gibt es bei der Stadt Laatzen, Team Kinder, Jugend, Familien, Senioren und Soziale Sicherung im Familienzentrum in der Braunschweiger Straße 2d im Ortsteil Rethen. E-Mail: familienzentrum@laatzen.de Telefon: 0 51 02 /887 13 58.