110 & 112

Feuerwehr-Pressesprecher trainieren den „Medien-Ernstfall“

laatzen. Retten, löschen, bergen und schützen, darin sind die Helfer der Feuerwehr bestens geschult. Kürzlich fand in den Räumen der Ortsfeuerwehr Laatzen aber auch wieder eine Schulung zum Thema Pressearbeit statt. In diesem Jahr stand ein Kameratraining auf dem Plan.. Drei Feuerwehrleute und eine hauptamtliche Kraft des Team Öffentlichkeitsarbeit aus dem Laatzener Rathaus nahmen daran teil. Amadeus Sartorius von der Firma "Hannoverreporter" teilte die Schulung in einen 90-minütigen theoretischen Block und ein etwa zweistündiges Kameratraining.

Im Unterrichtsteil am Vormittag gab er den Presseleuten einige wertvolle Tipps mit auf den Weg und berichtete aus dem Alltag eines "Blaulichtreporters". Seit mehreren Jahren ist Sartorius nun schon selbstständig tätig und konnte so viele Anregungen und Tipps zu einem guten Auftritt vor der Kamera geben. Wer wusste vorher schon, dass die einleitenden Worte anlässlich eines Originalton (O-Ton) an der Einsatzstelle immer etwa 15 bis 20 Sekunden dauern sollten.

Auch die folgenden Aussagen des Pressesprechers folgen immer nur in kurzen Sätzen, ohne lange Halbsätze als Erklärung. Sartorius berichtete auch über den Weg der Meldung eines Unglücks über das Drehen vor Ort, den Schnitt des Materials sowie schließlich das Senden des etwa 90 Sekunden umfassenden Beitrages im Fernsehen. Und das alles passiert in unserer schnelllebigen Zeit innerhalb von wenigen Stunden, wenn es sollte senden wir unsere Beiträge auch direkt vom Ort des Geschehens aus.

Nach einer kurzen Pause und "tief Luft holen" wurde es für Till Hey aus Ingeln-Oessesle, Meik Gerecke (Ahrbergen), Thorsten Niedrig (Rethen) sowie Anika Golm (Stadt Laatzen) "Ernst": Vor laufender Kamera gaben alle nacheinander ein Interview zu einer fiktiven Lage. Dabei wurde auf Mimik, Aussprache sowie Betonung geachtet. Bei Sichtung des Materials sahen alle vier Personen ihre eigenen Aussagen nochmals am Bildschirm und konnten so kleine Fehler erkennen. Waren die Beiträge anfangs etwas "holprig", kamen alle vier Medienarbeiter nach einer Pause beim zweiten Dreh richtig in Schwung.

Am frühen Nachmittag lobte Sartorius die vier Presseverantwortlichen: "Sie alle machen das besser, als so manch ein ausgebildeter Medienfachmann". Mit einem kleinen Imbiss und einem Erfahrungsaustausch über Medienarbeit der Feuerwehr vor Ort, der Präsenz im Internet sowie das Verfassen von Berichten endete das intensive Kameratraining. Pressesprecher Gerald Senft, der nach einem Sprechtraining beim NDR Anfang des Jahres nun zu diesem Training vor laufender Kamera eingeladen hatte, zeigte sich sehr zufrieden mit den Leistungen der Pressevertreter: "Obwohl alle Teilnehmer über fiktive Einsätze berichteten, waren die Aussagen vor der Kamera realitätsnah und sehr beeindruckend für den Zuschauer am Bildschirm"

Zwischendurch gab es noch einen Alarm zu einem PKW-Brand, sodass ein Feuerwehrmann die Schulung unterbrechen musste. Aber das ist die tägliche Arbeit der freiwilligen Feuerwehr – zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit zu sein, um anderen zu helfen und das an 365 Tagen im Jahr.

Download als PDF

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"