SPD im Tal der Tränen?
LAATZEN. Nach Gabriela Neumann-Köhler hat mit Peter Jeßberger erneut ein Gleidinger den Laatzener Sozialdemokraten den Rücken gekehrt, er ist aus der Partei ausgetreten. Ganz schlimme Konsequenz: wenn Bürgermeister Thomas Prinz (SPD) am 31. Oktober aufgrund der verlorenen Wahl aus dem Amt scheidet, verliert „Rot-Grün“ im Rat der Stadt Laatzen ihre Mehrheit.. Befindet sich die SPD in Laatzen im Tal der Tränen? Nach weniger rühmlichen Kanidatenkür um Thomas Prinz (der LeineBlitz berichtete darüber) und dem damit verknüpften Rücktritt der stellvertretenden Bürgermeisterin Gabriela Neumann-Köhler hat nun Peter Jeßberger die Partei verlassen. "Das ist eine Summe von Dingen, die mir nicht gefallen", sagte er heute auf Anfrage.
Dass Peter Jeßberger zusammen mit einer Partnerin die Gastronomie Wiesendachhauses in der Talstraße in Alt-Laatzen gepachtet hat, soll ihm parteiintern dem Vernehmen nach schon mehr oder weniger kleine Anfeindungen eingebracht haben. Da sei Vorteilsnahme ins Spiel gebracht und sein Mandatsverzicht eingefordert worden.
Als Schmierentheater bezeichnet Jeßberger öffentlich heute in den "Leinenachrichten" die Kandidatenfrage um das Amt des Bürgermeisters. "Das war eine Demontage von Leuten", wird er zitiert. Zur Erinnerung: zuerst warf der SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Ernesto Nebot seinen Hut in den Wahlring, dann zog er überraschend seine Kandidatur zurück. Wenig später wollte Genosse Michael Asendorf als nächster Kandidat dem amtierenden Bürgermeister den Stuhl streitig machen. Doch etwa zwei Drittel der Genossen votierten für Thomas Prinz.
Aber das Image des Bürgermeisters ist damit parteiintern beschädigt worden. Die Konsequenz ist bekannt: Prinz wird am 31. Oktober das Rathaus verlassen müssen, Jürgen Köhne (CDU) danach der Bürgermeister sein. Nicht nur das, sondern einiges darüber hinaus hat Thomas Prinz geschadet, und seine Abwahl auch der SPD.
Wenn Prinz aus dem Rat der Stadt Laatzen ausscheidet, hat Rot-Grün die Mehrheit verloren. Es wird spannend, ob sich eine neue Mehrheit im Rat durch ein neues Bündnis finden wird. Oder ob wechselnde Mehrheiten die Regel sein werden.