„Das war eine Katastrophe“
PATTENSEN. Sechs Tage nach dem grandiosen 2:1-Heimsieg gegen Spitzenreiter SV Ramlingen/Ehlershausen hat der TSV Pattensen heute beim SV Bavenstedt eine Lexion erteilt bekommen, das Ergebnis entspricht dem Spielverlauf.. "Das war eine Katastrophe". Das sagte Tobias Krösche, Mittelfeldspieler des TSV Pattensen, unmittelbar nach dem Schlusspfff. Mehr könne er dazu nicht sagen. Nicht wesentlich redefreudiger war danach TSV-Trainer Hanno Kock: "Das Ergebnis geht so in Ordnung, da gibt es nichts schön zu reden." Von der ersten Spielminute an sei deutlich geworden, dass der TSV nicht wirklich auf dem Platz war.
Willi Bergmann, in Pattensen zu Hause und Trainer beim SV Bavenstedt, wollte schon in den ersten 45 Minuten einen deutlich überlegenen Gastgeber gesehen haben. "Mit dem 2:0 sind die gut bedient, es hätte sich 4:0 oder sogar 5:0 für uns stehen können." Die Tore hatten bis dahin Kevin Zellmer (24.) und Jane Zlatkov (27.) erzielt.
Wer nun nach Wiederbeginn einen engagierteren TSV Pattensen erhofft hatte, der wurde bitter entäuscht. Kaum ein Zweikampf wurde gewonnen, Fehlpässe wie am laufenden Band und kein erkennbares Angriffssspiel. Und der SV Bavenstedt gab keine Ruhe, und auch nach dem 3:0 (50.) durch Marcel Schrader feuerte Willi Bergmann die Kicker aus dem Hildesheimer Ortsteil an, forderte noch mehr Druck und noch mehr Tore. Experten wie Laien nennen diesen Spielverlauf Einbahnstraßenfußball – es geht nur in eine Richtung.
Das fand Gehör: Marcel Schrader traf zum 4:0 (73.) und Jane Zlatkov zum 5:0 (88.). In der Schlussminute traf Mike Wiedemann per Foulelfmeter zum 6:0. Dieses Tor war bezeichnend für die Verfassung der Gäste: TSV-Torwart Kai Paulig schien den Schuss vom Elfmeterpunkt bereits pariert zu haben, als er ihn doch noch über die Torlinie kullern ließ. "Das war bezeichnend für unser heutiges Spiel", sagte Paulig nach dem Schlusspfiff beim Gang in die Kabine.
Gerd Celnik, Manager des SV Bavenstedt, fand zwar Lob für den Sieger, aber sah auch einen ausgesprochen schwachen Gast. "Wir haben sicher ganz gut gespielt, aber uns haben mehrere Stammspieler gefehlt. Deshalb überrascht mich Spielverlauf und Resultat." Überschattet wurde das Spiel kurz vor Spielende von einer schweren Knöchelverletzung des Bavenstedters Magnus Ursinus, er musste mit dem Rettnungswagen in eine Klinik gebracht werden.
TSV Pattensen: Paulig, Marquart, Hoheisel, Haberberg (46. Gellert), Schnack, Hinske, Teklenburg, Krösche, Eilers, Tausch, Lieber (60. Rademacher)