hemmingen. Kaum hatte die Straßenbauverwaltung darüber informiert, dass als erste Maßnahme zum Bau der Ortsumgehung der B3 600 Bäume gefällt werden sollen, ließ Bürgermeister Claus Schacht verkünden: „Nur 59 Bäume fallen auf Hemminger Gebiet.“ Die Grünen in Hemmingen sehen hierin eine Verharmlosung des Problems und eine Bestätigung der Hemminger Kirchturmspolitik, denn der Verlust von 541 Bäumen in Ricklingen sei dramatisch.. Die Fällung von 600 Bäumen ist nach Ansicht der Grünen ein Flurschaden für Natur und Landschaft, egal ob in Hemmingen oder Ricklingen. Für die Grünen ist der lapidare Hinweis auf 59 zu fällende Bäume nicht akzeptabel. "Wir wollen wissen wo, wann und wieviel Bäume es wirklich sind und wir fordern eine sachgerechte schnelle Information der Öffentlichkeit. Hierzu haben wir eine Anfrage an die Verwaltung gestellt. In einer ersten Zwischennachricht verweist Bürgermeister Schacht darauf, dass die Fragen nicht durch sein Haus beantwortet werden können und die Anfrage daher an die zuständige niedersächsische Straßenbauverwaltung weitergeleitet wurde", sagt Ulrike Roth von der grünen Ratsfraktion.
Angesichts seiner schnellen Reaktion in der Presse fragen fragen sich die Grünen nun, wie Schacht auf die Zahl 59 gekommen ist. "Egal woher diese Information kommt: Wer 59 Bäume zählt, der weiß auch wo. Darüber hinaus bezweifeln wir, dass es in Hemmingen bei nur 59 Fällungen bleiben wird. Wir gehen davon aus, dass die Zahl höher liegt. Die Informationspolitik des Hemminger Bürgermeisters zeigt, dass die Bedeutung des Eingriffs für Hemmingen bagatellisiert und die Verantwortung auf andere abgeschoben wird", sagt Ulrike Roth.
