Streit um Gedenkstein-Inschrift soll ein Ende haben
LAATZEN. Um den Gedenkstein in Alt-Laatzen gibt es seit geraumer Zeit diverse Diskussionen um die darauf enthaltene Inschrift. Während der Feier am Volkstrauertag ist es sogar zum Eklat gekommen, als ein Bürger die Verhüllung der Inschrift entfernte.. In der Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertreter der Glaubensgemeinschaften, der Ortspolitik, den am Volkstrauertag aktiven Vereine und der Stadtverwaltung Laatzen hat man sich in den vergangenen Tagen auf einen Textvorschlag für die Tafel am neuen Gedenkstein in Alt-Laatzen geeinigt: "… auf dass wir klug werden." Und sie wird ergänzt mit folgender Erläuterung: "Wir gedenken der Toten von Krieg, Gewaltherrschaft und Terror vergangener Zeiten und heute, die ermordet wurden, gefallen, verhungert, vermisst sind."
Der Vorschlag beinhaltet einen Appell, aus der Verantwortung für unsere Geschichte heraus aus den Grausamkeiten zu lernen, um diese künftig zu verhindern. Damit wird dem Anspruch an den Volkstrauertag Rechnung getragen, das Gedenken nicht nur auf ein Geschehnis zu reduzieren, sondern die Gedanken umfassender zu beschreiben.
Die Erläuterung verzichtet auf den doppeldeutigen Begriff "Opfer" ebenso wie auf die Fokussierung auf die Vergangenheit. Damit würde der Stein eine zukunftsgerichtete Formulierung erhalten, die das Gedenken jetzt und für künftige Generationen ermöglicht.
Die Arbeitsgruppe, von Superintendent Detlef Brandes moderiert, sprach sich einvernehmlich für diesen Textvorschlag aus, der jetzt breit diskutiert werden soll. Alle Interessierten sind aufgerufen, sich zu diesem Vorschlag zu äußern. Entweder per mail, per Telefon oder per Brief haben Bürgerinnen und Bürger ab sofort die Möglichkeit, ihre Zustimmung, Kritik oder auch andere Vorschläge mitzuteilen. Unter der Telefonnummer 0511/ 8205 -1080 ist ab sofort ein Anrufbeantworter geschaltet, der die Anregungen und Kritik aufnimmt.
Von Montag an können unter der gleichen Telefonnummer zwischen 14 und 17 Uhr (Montag bis Donnerstag) die Anregungen auch kurz persönlich am Telefon genannt werden. Meinungen können auch an die Email-Adresse umfrage@laatzen.de" oder per Post an die Stadt Laatzen, Marktplatz 13, 30880 Laatzen gesandt werden. Die Bitte der Stadtverwaltung: nennen Sie immer auch Ihren Namen und Ihre Anschrift.
In seiner ersten Sitzung im neuen Jahr (ein Termin steht noch nicht fest) wird der Ortsrat über diesen Punkt beraten. Hier werden die Bürgerinnen und Bürger auch wieder beteiligt sein.