Hemmingen

Grüne: „B3neu nicht auf Kosten des Artenschutzes durchpeitschen“

hemmingen. Der Bund für Naturschutz und Umwelt (BUND) Hannover hat festgestellt, dass die fachliche Untersuchung zu Fledermausquartieren im Bereich der geplanten Neubautrasse der B3 unzureichend ist. . Während die vom Landesamt für Straßenbau beauftragten Gutachter nur fünf Höhlungen bei den 600 zu fällenden Bäumen feststellten, ermittelten Experten des BUND allein 27 Höhlungen in zwei kleineren Teilbereichen in Ricklingen. Daraus lässt sich ableiten, dass deutlich mehr Bäume als bisher angenommen Wohnquartier für Fledermäuse sind.

Diese unzureichende Untersuchung des Landesamtes für Straßenbau zum Fledermausbestand hat die Grünen in Hemmingen und Ricklingen sehr verärgert. "Es bestätigt sich, dass die Straßenbauverwaltung des Landes das Projekt B3neu ohne Rücksicht auf Verluste durchpeitschen will und nicht davor zurückscheut, gesetzliche Vorgaben des Artenschutzes zu missachten und den Tod von geschützten Tierarten wie Fledermäusen als Kollateralschaden hinzunehmen. Ein Gutachten, das bei 600 zu fällenden Bäumen von teils beträchtlichem Alter und Größe nur eine Handvoll Höhlungen ausfindig macht, hätte auch bei artenschutzrechtlichen Laien im Landesamt auf Skepsis stoßen müssen", schreiben die Hemminger Grünen in einer aktuellen Pressemitteilung.

Die Grünen halten das ganze B3-Projekt für eine Fehlentscheidung. Dass es gleich bei den ersten Umsetzungsschritten zu solch gravierenden Fehlern komme, lasse für die Zukunft nichts Gutes erahnen. Die Grünen danken den ehrenamtlichen Aktiven des BUND für ihren Einsatz. Es sei beschämend, dass sich engagierte Privatleute in ihrer Freizeit Aufgaben widmen würden, die eigentlich der Straßenbauverwaltung oblägen. Die Grünen würden dieses Projekt kritisch und konstruktiv begleiten.

"Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf der Einhaltung naturschutzrechtlicher Standards liegen. Der Schutz von Fledermäusen, Feldhamstern, Kröten und anderen geschützten Arten, die alle nachweislich im Bereich der B3-Trasse leben, darf nicht völlig unter die Räder kommen. Die Grünen fordern eine sofortige qualifizierte Nachuntersuchung aller zu fällender Bäume und ein Konzept, wie mit den besetzten Fledermausquartieren umgegangen werden soll. Bevor dieses Ergebnis nicht vorliegt, darf kein Baum gefällt werden", heißt es von Seiten der Grünen.

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