Bürgerinitiative: „Ein Schlag ins Gesicht“
Etwa 30 Mitglieder und Unterstützer der Bürgerinitiative (BI) „Wer Straßen sät, wird Autos ernten“ protestierten am Montag beim symbolischen Spatenstich für die B3neu in Arnum. Die BI ist entsetzt, dass Wirtschaftsminister Olaf Lies von einem guten „Kompromiss“ spricht. . Die jetzige Lösung trage nach Meinung der BI keinerlei Merkmale eines Kompromisses. Alle wesentlichen Einwände der Bevölkerung seien abgeschmettert beziehungsweise ignoriert worden. Das gelte insbesondere im Hinblick auf den Ausbaustandard ("Autobahnkreuz" Devese). Aber es gelte auch zum Beispiel im Hinblick auf die Zerstörung der fußläufigen Naherholung in Arnums Westen. Und es sei keinerlei Anpassung an die geänderten Realitäten erfolgt.
Auch die von Lies herbeigeredete Beruhigung der alten B3 sei eine bewusste Irreführung. Mehr als die Hälfte des Verkehrs in Arnum-Zentrum bleibe nach Berechnung seiner eigenen Landesstraßenbaubehörde auf der B3-alt. Zusammen mit dem zusätzlichen Straßenbahnlärm in Westerfeld bleibe auch dort der Lärm auf altem Niveau. Die versprochenen wirtschaftlichen Vorteile dieser Infrastrukturmaßnahme zur Unterstützung des Wachstums und Wohlstands in Südniedersachsen würden ebenfalls nicht eintreten. "Die Bevölkerung dort sinkt rapide – was sich nicht zuletzt auch in den sinkenden offiziell gemessenen Verkehrszahlen in Arnum und Westerfeld niederschlägt. Die Politiker werfen mit Blendgranaten – schon heute ist erkennbar, dass nur ein Drittel des vorausgesagten Verkehrs um Arnum herum auf der B3neu fahren wird. Die Planung und Umsetzung ist ein Schlag ins Gesicht", sagt der BI-Vorsitzende Tom Todd.