Pattensen

Pattensen Mitte-Nord: Bauwillige erhalten keine klaren Antworten

pattensen. Das war schwere Kost: Die Interessengemeinschaft Pattensen Mitte-Nord hatte heute Abend Vertreter der Firma Werretal und der Stadtverwaltung in den Ratskeller eingeladen, um den aktuellen Sachstand in Bezug auf die Erschließung des Baugebietes und die nächsten Schritte zu erfahren. Zurück blieben etwa 50 unzufriedene Bauwillige. . Den Anwesenden wurde schnell deutlich, dass die beiden Parteien unterschiedliche Standpunkte in puncto Erschließungsvertrag vertreten. Einig waren sich beide, dass es Anfang Februar einen Erschließungsvertrag gegeben hat, der auf Wunsch der Stadt Pattensen überarbeitet werden musste. Ein entscheidender Faktor spielt dabei der Teilvergleich, den die Firma Werretal und die Stadt Pattensen vor Gericht geschlossen hatten.

Danach gehen die Meinungen über das Vertragswerk auseinander. Axel Müller, Erster Stadtrat der Stadt Pattensen, erklärte: "Der Vertrag wurde entsprechend ergänzt. Dem Rat haben wir dann zwei Vertragsvarianten vorgelegt, die Ratsherren entschieden mehrheitlich für die zweite Variante. Diese enthielt eine von Werretal vorgeschlagene Klausel. Ich verstehe bis heute nicht, warum dieser Vertrag von der anderen Seite nicht unterschrieben wird.

Werretal-Geschäftsführer Udo Helling konterte die Aussagen von Müller: "Die Verwaltung hat einfach zwei Verträge genommen und gewisse Passagen vermischt. Den Vertrag, den der Rat beschlossen hat, ist nicht der Vertrag, dem wir im Vorfeld zugestimmt haben. Wir haben kein Interesse daran, die Erschließung zu verzögern. Ganz im Gegenteil, wir haben sämtliche Vorarbeiten geleistet und wollen uns ab April auch dem Hamster-Problem im Baugebiet annehmen.

Welche der beiden Versionen der Wahrheit entspricht, war den anwesenden Bauwilligen letztlich egal. "Bitte lassen Sie doch die Polemik weg. Klären Sie das wie Männer, gehen fünf Minuten vor die Tür und finden eine Lösung, damit die Erschließung, auf die wir seit über einem Jahr warten, endlich losgehen kann", sagte ein Bürger. Die Bauwilligen beklagten vor allem den mangelnden Informationsfluss. "Wir bekommen keine Aussagen, es gibt nichts Schriftliches. Das ist sehr enttäuschend und stört das Vertrauen in die Firma Werretal", sagte Michaela Heitefuss, Vorsitzende der Interessengemeinschaft.

Inzwischen hat die Firma Werretal einen Vollstreckungsantrag gestellt, um die Erschließung nach ihren Vorstellungen zu erzwingen. "Solch ein Verfahren ist sicherlich nicht im Interesse der Bauwilligen, denn so etwas wird sich bestimmt eineinhalb bis zwei Jahre hinziehen, bis es vor Gericht zu einer endgültigen Entscheidung kommt", sagte Bürgermeisterin Ramona Schumann am Rande der Veranstaltung heute Abend.

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