Ziel- und leistungsorientiert mit Vorbildcharakter
HEMMINGEN. Ali Kara spielt im zweiten Jahr beim Fußball-Kreisligisten SC Hemmingen-Westerfeld, und sein sehnlicher Wunsch: die Rückkehr in die Bezirksliga. Vergangenen Sonntag hat er beim 4:1-Heimsieg über den TSV Groß Munzel dafür alles gegeben, eine starke Partie abgeliefert und mit seinem Freistoßtor aus beinahe 40 Metern für Aufmerksamkeit gesorgt. . Ali Kara, Jahrgang 1981, ist aus der Jugend vom SV 07 Linden hervorgegangen, hat von den B-Junioren an für Hannover 96 gespielt und das zweite Jahr der A-Junioren für den TSV Havelse. Eine schwere Verletzung warf ihn jedoch aus dem Karrierebahn, nach der Zwangspause ("Sie war gut für mein Abitur") spielte er zunächst wieder für den SV 07 Linden, danach für den SV Ramlingen/Ehlershausen und schließlich sieben Spielzeiten für den 1. FC Egestorf/Langreder in der Landesliga.
Dann folgte der Wechsel zum OSV Hannover – mit dem Landesliga-Aufstieg – und zu Fortuna/Sachsenross Hannover. Schließlich heuerte er beim SC Hemmingen-Westerfeld an.
"Die waren gerade in die Bezirksliga aufgestiegen", erinnert er sich. Der Verein schwebte auf der Erfolgswelle. Doch ein Sprichwort sagt: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Nach einer noch halbwegs zufriedenstellenden ersten Halbserie lief nichts mehr zusammen, Trainer Sven Othersen gab auf – und Ali Kara übernahm als Spielertrainer die Verantwortung. Leider wurde die Spielklasse nicht gahalten.
Das erklärt Ziel unter der Regie des neuen Trainers Semir Zan: die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga. "Doch das gestaltet sich nicht einfach", betont er den Schwierigkeitsgrad dieser Zielsetzung. Mit Jahn Leveste und dem FC Springe gibt es zwei Konkurrenten, die bisher voll und ganz überzeugt haben, den SCer bleibt zur Zeit nur der bedeutungslose 3. Tabellenplatz.
Woran liegt die aktuelle Tabellenlage? "Wir haben zu viele Unentschieden gespielt", antwortet Ali Kara. "Und die bringen uns nicht weiter."
Was er noch als Kicker vor hat? "Ich will leistungsorientiert spielen – sollte das eines Tages nicht mehr möglich sein, höre ich auf." Die Zeit sei ihm zu schade, nur so herum zu daddeln. Immerhin sei er verheiratet und Vater eines Kindes, da würden andere Lebenschwerpunkte gesetzt. Er wohnt in Laatzen und ist bei der Stadtverwaltung in Pattensen beschäftigt.
Sehen wir eines Tages Ali Kara als Trainer? "Eher nicht", kommt schnell die Antwort. "Ich denke, das ist nichts für mich."
"Das Potential dafür hätte er", meint Semir Zan. Überhaupt redet der SC-Trainer in allerhöchsten Tönen über Ali Kara. "Ich hat mit Abstand die beste Trainingsbeteiligung in der Mannschaft, ist zielorientiert und fordert Leistung ein." Ali Kara sei ein absolutes Vorbild – sportlich wie auch charakterlich."
Sonnabend könnte sich entscheiden, ob sich Ali Kara und der SC Hemmingen-Westerfeld noch Chancen auf die Bezirksliga ausrechnen können oder nicht: das Nachholspiel bei Spitzenreiter FC Springe steht auf dem Plan – eine Niederlage, und die SCer wären wohl praktisch aus dem Rennen.