Klassenerhalt geschafft – aber trotzdem nicht länger Landesligist?!
LAATZEN. Das darf nicht wahr sein: Der Vorstand der HSG Laatzen-Rethen wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Damen-Mannschaft aus der Landesliga abmelden. Der Grund: beinahe alle Spielerinnen werden sich nach dem letzten Spieltag der Saison 2014/2015 von der HSG Laatzen-Rethen verabschieden. Der grandiose 29:21 (17:11)-Heimsieg heute gegen den MTV Großenheidorn verliert damit an Bedeutung. Der Tabellenvorletzte MTV Auhagen hat heute verloren, kann die Damen aus Laatzen in der Tabelle nicht mehr überholen.. In der Gerüchteküche hatte es schon vor geraumer Zeit gebrodelt, Mannschaftsführerin Daniela Primis befürchtete vor vier Wochen gegenüber dem LeineBlitz: "Es werden wohl einige aufhören", und Trainer Kosmas Steinke war vergangenen Sonntag vor dem Spiel bei der HSG Hannover-West sicher: "Wir bekommen wohl keine landesligataugliche Mannschaft zusammen."
Jochen Sewig, Pressewart der HSG Laatzen-Rethen, bestätigte heute in der Sporthalle an der Marktstraße vor dem Anpfiff der HSG Laatzen-Rethen gegen den MTV Großenheidorn das, was bisher nur eine Befürchtung war: beinahe alle Spielerinnen hören auf. "Drei, eventuell vier werden wohl bleiben", sagte er auf Anfrage vom LeineBlitz. "Jede, die uns verlässt, hat ihren individuellen Grund", erklärte Sewig. Und die Gründe seien nicht in der Mannschaft oder der HSG Laatzen-Rethen zu suchen. Es sei in der Mannschaft alles in Ordnung, mit Kosmas Steinke wieder Ruhe hinein gekommen.
"Kosmas Steinke wird aber bei uns bleiben", gab Jochen Sewig in diesem Zusammenhang bekannt. In welcher Spielklasse die Damen in der Saison 2015/2016 antreten werden, sei noch ungeklärt. "Es müssen noch einige Gespräche, auch mit dem Handball-Verband geführt werden. Im schlimmsten Fall spielt die HSG Laatzen-Rethen demnächst in der 2. Regionsklasse. Vor dem letzten Saisonheimspiel hatte Jochen Sewig die Mannschaft mit freundlichen Worten verabschiedet.
Das Spiel gegen den MTV Großenheidorn zeigten die HSG-Damen einmal mehr, was für ein Potential in ihnen steckt. Über 6:2 und 15:10 führten die Gastgeberinnen beim Pausenpfiff 17:11. Nach dem Seitenwechsel erlaubten sich Daniela Primus & Co. einige Durchhänger, vergaben Großchancen – und führen Mitte der 2. Halbzeit nur noch 20:19. Aber sie zogen dann wieder an, und über 24:20 gelang am Ende der souveräne 29:21-Sieg.
Der erfolgreiche Kampf gegen den drohenden Abstieg ist nach der Personalentwicklung innerhalb der HSG Laatzen-Rethen zur Farce geworden. Nachdem vor dem Spieljahr 2014/2015 die 1. Herrenmannschaft aus dem Regionsoberligabetrieb mangels Spielermasse abgemeldet werden musste, folgen nun die Damen. Die einstige Handball-Hochburg Laatzen gibt es nicht mehr.
HSG Laatzen-Rethen: Mareike Berger, Nora Faust – Melanie Bernstein (4/1), Pia Schulze-Schwering, Iris Bruns (4/1), Fenja Janssen (5), Jana Lange, Linda Baranek, Daniela Primus (10), Julia Grohs, Jana Keller (1), Hülya Özlü (5), Rüya Özlü