Verwaltung findet Investor für Gelände „Alter Markt“ in Alt-Laatzen
laatzen. Am Sonnabend, 18. April, wurden die Entwürfe zur Bebauung des Geländes des ehemaligen Baubetriebshofes in Alt-Laatzen dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Feuerschutz und dem Ortsrat Laatzen vorgestellt. Die Wahl dieser Gremien fiel auf das Angebot der meravis Wohnungsbau- und Immobilien GmbH.. Zur Umnutzung der Fläche wurde ein zweistufiges Auswahlverfahren durchgeführt. In der ersten Phase wählte die Stadt Laatzen durch Gremienbeschluss sechs erfahrene und leistungsfähige Bewerbergemeinschaften aus Investoren, Planern und Architekten aus einem großen Kreis von Interessenten für diese attraktive Lage aus. Sie wurden zur Abgabe von Bebauungsentwürfen für das Gelände, Nutzungskonzepten für den Flebbehof und Geboten für den Grundstückserwerb aufgefordert.
Am Montag, 9. März, lagen der Verwaltung Entwürfe von vier Bewerbergemeinschaften vor. Diese wurden auf der Grundlage der im Sommer 2014 beschlossenen Kriterien bewertet. Der ausgewählte Entwurf des Investors meravis stellt die städtebaulich, architektonisch und ökonomisch überzeugendste Lösung dar. Das Konzept wurde in Kooperation mit dem Architekturbüro Generalplan GmbH unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Andreas Uffelmann erarbeitet.
Der Entwurf sieht die Errichtung von 74 Wohneinheiten vor. Im westlichen Bereich werden 26 Reihenhäuser, im östlichen Teil 48 Wohneinheiten in Geschossbauweise realisiert. Die Leitidee des Entwurfes ist die Anordnung der Gebäude in Hofstrukturen. So wird das alte Rathaus in eine Hofanordnung eingebunden, der Flebbehof in eine weitere. Eine dritte Hofstruktur entsteht durch die bauliche Anordnung der Reihenhäuser. Der Flebbehof ist vom Alten Markt und der bisherigen Hofeinfahrt weiterhin gut sichtbar. Der Vorschlag für den Flebbehof sieht vor, den Wirtschaftsteil als "Kulturscheune" umzunutzen. Die Räumlichkeiten würden sich gut für Ausstellungen oder eine Galerie eignen.
Gastronomisch versorgt werden könnte diese Nutzung durch ein Café, das im Erdgeschoss des Wohnteils platziert wird. In den oberen Geschossen sollen zwei Wohneinheiten entstehen. Der Dielenbereich und der Durchgang zwischen Wohn- und Wirtschaftsteil blieben so erhalten. Bis auf die Sanierung werden nur geringfügige Veränderungen am Baudenkmal vorgenommen. Das Dach bleibt in seiner Form erhalten, ebenso wie die innere Holz-Konstruktion im Scheunenteil. In die Fassade werden einige Fensteröffnungen eingesetzt.
Die bisherige Hofstruktur vor dem Flebbehof wird baulich aufgenommen. Es entstehen hier nördlich und südlich des Hofes Wohngebäude, zum Teil mit Möglichkeiten für betreutes Wohnen. Der schützenswerte Baumbestand auf dem gesamten Gelände bleibt weitestgehend erhalten. Die privaten Stellplätze werden in Tiefgaragen sowie auf den privaten Grundstücken angeordnet. Die öffentlichen Stellplätze werden an den zwei Quartierseinfahrten vom "Alten Markt" und von "An der Masch" zur Verfügung gestellt, um das Gebiet möglichst von externen Verkehrsbewegungen frei zu halten. Es entstehen ausreichend Retentionsräume und Spielflächen.
Die architektonische Gestaltung sieht rotblaues Mauerwerk und Zinkdächer vor. Die Gebäude zur Leinemasch hin haben zwei Geschosse und geneigte Dächer, die Gebäude Richtung Rathausstraße Flachdächer mit drei Geschossen und einem Staffelgeschoss."Laatzen bekommt neuen Wohnraum. Die neuen Häuser werden sich architektonisch in die typische Alt-Laatzener Siedlung einfügen.
Die nächste gute Nachricht: Der Flebbehof bleibt. Das Konzept von meravis hat uns alle überzeugt.", freut sich Bürgermeister Jürgen Köhne über die bevorstehende Entwicklung. In den nächsten Wochen werden detailliertere Absprachen mit meravis getroffen und die Verhandlungen für die Verträge aufgenommen. meravis ist der Ansprechpartner für Interessenten. Sobald alle Details geklärt sind, kann das Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. Mit der Erschließung wird voraussichtlich im Sommer 2016 begonnen.
Die Umplanungen in diesem Bereich sind möglich geworden, nachdem der Betriebshof seinen alten Standort in Alt-Laatzen verlassen hat. Die Stadt Laatzen kaufte im Jahr 2007 das Gelände der ehemaligen Straßenmeisterei an der Karlsruher Straße, um den Baubetriebshof dort in zentralerer Lage anzusiedeln. Der Umbau und die baulichen Ergänzungen mit viel Eigenarbeit begannen 2012, der Einzug erfolgte zur Jahreswende 2013/2014. Der Baubetriebshof hat im Februar 2014 das Gelände westlich des alten Rathauses in Alt-Laatzen geräumt.