Laatzen

Arbeitsgruppe diskutiert über Entwicklung rund um den Bahnhof Rethen

rethen. Die Arbeitsgruppe L(i)ebenswertes Rethen hatte am 5. Mai zu einer öffentlichen Veranstaltung zum Thema „Rund um den Bahnhof Rethen“ eingeladen. Etwa 30 Bürger machten von der Einladung Gebrauch. . Einleitend wurde die bekannte Planung zur Erweiterung des Rethener Marktzentrums sowie zur Errichtung des Hochbahnsteigs im Familienzentrum vorgestellt. Untermauert wurde der Vortrag mit Fotos, die den derzeitigen Zustand zeigen. Schon dabei wurde deutlich, was die Teilnehmer bei dem bisher bekannten Stand der Planung vermissen. Ein großes Manko sei das Versäumnis der Verwaltung der Stadt Laatzen bisher keinen Planentwurf erstellt zu haben, der schon Ende 2010 im Zuge des Bebauungsplanes von ihr angekündigt wurde.

Das eine Planung auch gut gemacht werden kann, zeigt der aktuelle Verkehrsentwicklungsplan für die Stadt Laatzen, der am 27. April im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt wurde. "Wir fordern, dass für das Gebiet rund um den Bahnhof Rethen schleunigst ein Gesamtentwicklungsplan erstellt wird," so Hans-Joachim Rauch, Sprecher der Arbeitsgruppe L(i)ebenswertes Rethen, "hierin muss auch der Bereich westlich der Bahngleise an der Koldinger Straße eingeschlossen sein." Probleme werden zum ersten bei den Rampen zum Fußgängertunnel unter den Bahngleisen gesehen. Beide Seiten sind derzeit nicht behindertengerecht, sie sind zu steil.

Durch den Bau des Hochbahnsteigs müsse die Straße "Am Bahnhof" in Richtung Tunnel verschwenkt werden. Die östliche Rampe wird dadurch kürzer und somit noch steiler. Hier sei dringender Handlungsbedarf, um bei den notwendigen Baumaßnahmen die Rampe auf der gesamten Länge behindertengerecht auszugestalten. Es sollte kein Argument sein, dass die Rampe an der Koldinger Straße nicht behindertengerecht sei und sich somit ein Umbau der östlichen Rampe erübrige.

Zu einem späteren Zeitpunkt, so das Diskussionsergebnis, müsse auch die westliche Rampe zum Tunnel behindertengerecht ausgebaut werden. Zum zweiten sei nicht erkennbar, wie die Straße "Am Bahnhof" zukünftig aussehen soll. Gibt es auf beiden Straßenseiten einen Fußweg? Wie breit sind die Fußwege? Wie viele und an welchen Stellen gibt es öffentliche Parkflächen an der Straße? Diese Fragestellung muss gerade unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, dass im Zuge der Erweiterung des Marktzentrums ein Teil der Straße "Zur Sehlwiese" keine öffentliche Straße mehr ist.

Die heute vorhandenen etwa 10 bis 15 öffentlichen Parkplätze entfallen dann. An welcher Stelle wird dafür Ersatz geschaffen? Wann wird der Durchstich zur Dr.-Alex-Schönberg-Straße getätigt? Werden im Zuge des Durchstichs die schon lange geforderten verkehrsberuhigenden Maßnahmen im Bereich der Hannoverschen Werkstätten eingerichtet? Weiterhin ist heute die Straße "Zur Sehlwiese" die ausgeschilderte Zufahrt für die schweren Baufahrzeuge zum Baugebiet in der Sehlwiese, kann die Straße "Am Bahnhof" diese Funktion übernehmen?

Zum dritten wurde von allen Teilnehmern der umgehende Bau der angekündigten Park&Ride-Parkplätze südlich vom Bahnhofsgebäude gefordert. Es sei schwer verständlich, dass zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr geworben wird, andererseits jedoch (mindestens provisorische) vorhandene städtische P&R-Parkflächen hinter der Lärmschutzwand nicht zugänglich seien. Alles vor dem Hintergrund, dass im zuständigen Regionsverkehrsausschuss Ende 2014 der zeitnahe Bau von etwa 25 P&R-Plätzen beschlossen wurde.

Es wurde in der Diskussion angeregt, die höchstmögliche Anzahl von Parkplätzen zu bauen, da die vorgesehene Fläche hinter der Lärmschutzwand recht groß ist und mehr als 25 Parkplätze möglich erscheinen. Spätestens bei der Einrichtung der P&R-Anlage sei auch der angekündigte zweite Zugang zum Bahnsteig südlich vom Bahnhofsgebäude zu erstellen. Ergebnis der Diskussion war ebenfalls, dass auf der westlichen Seite an der Koldinger Straße ebenfalls dringender Handlungsbedarf für eine P&R-Anlage gesehen wird. Neben einer denkbaren kleinen privaten Fläche (Lokistikunternehmen) sollte auch der punktuelle Eingriff in die Landschaftsschutzfläche paralell zur Koldinger Straße als zukünftiger Standort von P&R-Plätzen geprüft werden.

Zum vierten wurde eine rasche Verbesserung der heutigen Situation der Fahrradabstellflächen gefordert, dieses sowohl auf der östlichen wie auch auf der westlichen Seite der Bahngleise. An der Koldinger Straße gibt es derzeit überhaupt keine Fahrradabstellplätze. Es sollte umgehend geprüft werden, ob spätestens nach dem Bau der P&R-Anlage südlich vom Bahnhofsgebäude die heutige Parkfläche (10 Pkw) wegfallen beziehungsweise auf zwei behindertengerechte Parkplätze reduziert werden kann. Der so gewonnene Platz könne dann freundlich umgestaltet werden (Bänke, Bäume) und ebenfalls zur Erweiterung der Fahrradabstellflächen genutzt werden.

Zum Ende der Veranstaltung regte Rauch an, dass vom Besuch der nächsten Ortsratssitzung am 19. Mai rege Gebrauch gemacht wird. Nach derzeitigem Kenntnisstand wird der Ortsrat Rethen mit einer Ortsbegehung rund um den Bahnhof beginnen und dann in der Grundschule das Thema weiter behandeln. Eingeladen werden sollen alle beteiligten Bauträger wie die Region Hannover (P&R-Plätze), Deutsche Bahn AG (Rampe und Parkflächen), Investor (Erweiterung des Marktzentrums), Bautec/infra (Hochbahnsteig, Verschwenkung "Am Bahnhof") und der Besitzer des Bahnhofgebäudes. Es bleibt zu hoffen, dass spätestens in der Ortsratssitzung der Zeitplan und die Maßnahmen vorgestellt werden, um die zu erwartenden Behinderungen so gering und so kurz wie möglich zu halten. "Die Arbeitsgruppe L(i)ebenswertes Rethen ist eine Initiative der SPD Rethen. Die aktive Teilnahme und Mitarbeit ist nicht von einer Mitgliedschaft abhängig. Jeder interessierte Bürger ist jederzeit eingeladen die Zukunft mitzugestalten," so Rauch weiter.

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