FORUM 2014 fragt: Gibt es etwas zu verbergen?
LAATZEN. Die geplante öffentliche Diskussion des Bürgervereins FORUM 2014 ist geplatzt, weil der Veranstalter von einer Ausnahme abgesehen von keinem der eingeladenen Dískussionsteilnehmer eine Zusage bekommen hat. „Gibt es da etwas zu verbergen“, fragt der Vorstand des Vereins. „Ist das aquaLaatzium ein Buch mit sieben Siegeln?“. "Das aquaLaatzium ist für unserer Stadt eine Medaille mit zwei Seiten. Wohl kaum irgendjemand wird Nutzen und Vorteile bezweifeln – viele aber fragen sich, ob es sich hier um ein Fass ohne Boden im Hinblick auf die Subventionierung mit Steuergeldern handelt." Das sagten heute unisono die zwei Vorstandsmitglieder von FORUM 2014, Reinhard Gritzka und Rainer Schumann, im Gespräch mit dem LeineBlitz.
FORUM 2014 ist es gewohnt, derartige Veranstaltungen mit qualifizierten Gesprächspartnern auf hohem Niveau durchzuführen. Für die geplante Podiumsdiskussion zum aquaLaatzium heißt das in erster Linie, die führenden Persönlichkeiten des Aufsichtsrats der Gesellschaft auf die Bühne zu bitten. Die Bitte war jedoch vergeblich, denn von einer Ausnahme abgesehen waren die angefragten Aufsichtsratsmitglieder nicht bereit, den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort zu stehen.
"Haben die Aufsichtsräte etwas zu verschweigen?", fragen deshalb Reinhard Gritzka und Rainer Schumann. Zu den Grundforderungen von FORUM 2014 zähle Transparenz in der Kommunalpolitik. Dieser Forderung habe sich auch der neue Bürgermeister Jürgen Köhne angeschlossen. Trotzdem konnte FORUM 2014 auch den zuständigen Dezernenten aus der Stadtverwaltung wegen Terminschwierigkeiten nicht zu dem vorgesehenen Termin als Diskutanten gewinnen. Wer neben Aufsichtsräten und Dezernent wäre vorrangig prädestiniert zum Thema aquaLaatzium Transparenz herzustellen?
"Auch der Geschäftsführer des aquaLaatzium, Carsten Otte, sah sich außerstande, für die geplante Podiumsdiskussion zur Verfügung zu stehen", erklärt Gritzka. "Das sei ein rein politisches Thema. Das Risiko einer politischen Kontroverse erschien ihm zu hoch." Umso mehr sei Carsten Otte zu Gute zu halten, dass er zwei Vorstandsmitgliedern von FORUM 2014 in einem persönlichen Gespräch seine Sichtweise zum aquaLaatzium zu erläutern.
"Analysiert man diesen geschilderten Ablauf der Dinge, so stellt sich uns die Frage: wollen die eingeladenen Personen auf diese Weise bewusst FORUM 2014 ‚auflaufen‘ lassen, oder haben sich die Beteiligten zu diesem neuralgischen Thema bewusst einen Maulkorb verpasst, um so die von FORUM 2014 angestrebte Transparenz zu verhindern?
FORUM 2014 ist überzeugt, dass es dieser Einrichtung keinen Abtrag tue, wenn die Akteure den Mut aufbringen würden, die von den Bürgerinnen und Bürgern geforderte Transparenz herzustellen. "Das aquaLaatzium hat allein 2014 einen Zuschussbedarf von 1,5 Millionen Euro verschlungen, dazu kommen 600 000 Euro, die zu Beginn dieses Jahres außenordentlich zugelegt worden sind", betont Gritzka.
Dabei wird diese Einrichtung gern von der Kommunalpolitik aus Erfolgsgeschichte deklariert. Aber jedes Jahr muss die Stadt Laatzen finanziell beilegen, um den Betrieb des aquaLaatziums zu gewährleisten. In den Augen der Politik soll jedoch mit dieser Maßnahme das aquaLaatzium in erster Linie auf stabilere Füße gestellt werden, und im Wesentlichen damit eine Erhöhung der Liquidität erzielt werden.
Deshalb sahen es Gritzka und Schumann durchaus als wichtig an, im Rahmen der Podiumsdiskussion "Auf ein Wort" – geplant für den 22. Juni – Transparenz zu erreichen. "Durch einen Dialog mit den Bürgern könnten unterschiedliche Sichtweisen aufgezeigt werden", meint Schumann. "Hieraus resultierend sollen die mitunter vielschichtigen Hintergründe, die letztlich zu politischen Entscheidungen führen, besser verstanden werden und nachvollziehbar sein." Es sei diesbezüglich eine große Chance vertan worden.