HEMMINGEN. Was für ein Spiel! Die Spieldauer von vier Stunden 35 Minuten spiegelt schon ein wenig die Dramatik des Geschehens wieder. Zehn Spiele mit Entscheidung im 5. Satz! Der RV Kehrwieder Dinklar trat ohne Tim Fricke an, was sicherlich das Spiel für die Gäste begünstigte. . Wie erhofft ging der SC Hemmingen-Westerfeld nach den Doppeln 2:1 in Führung, wobei auch das dritte Doppel Märtens/Schütze gegen Martin/Lungela eine Siegchance hatte. Die einzelnen knappen Sätze zeigen auf, wie knapp die Entscheidungen fielen. Der SC Hemmingen-Westerfeld legte spielerisch durch das obere Paarkreuz nach und ging somit 4:1 in Führung. Claas Märtens zeigte ein gutes Spiel gegen Björn Könecke, konnte am letzen Endes (noch) nicht gewinnen. Guido Hehmann musste Daniel Martin, der mit Vorhand und Rückhand knallhart schoss, nach fünf langen Sätzen zum Sieg gratulieren. Spielstand 4:3 für den SC Hemmingen-Westerfeld.
Der für Claus Gottschlich eingesprungene Philipp Schütze machte seine Sache gut und konnte den mit vielen trickreichen Aufschlägen und sehenswerten Schlägerhandwechseln agierenden Aimé Lungela besiegen. Anschließend verlor Markus Schulze nach klarer 2:0-Führung den dritten Satz in der Verlängerung und auch noch die beiden nächsten heiß und knapp umkämpften Sätze gegen den defensiv eingestellten und immer besser spielenden starken Ersatzmann, Daniel Brinkmann, bei den Gastgebern.
Henrik Fahlbusch hatte in seinem zweiten Einzel Probleme mit dem Linkshänder Matthias Schleinitz. Spielstand 5:5. Martin Scholz erhöhte gegen Marius Brinkmann in einem dramatischen Spiel in fünf Sätzen (12:10 im fünften Satz) auf 6:5. Guido Hehmann tat es ihm gegen Björn Könecke gleich – 7:5.
Der RV Kehrwieder Dinklar setzte zur Aufholjagd an. Claas Märtens verlor trotz etlicher guter Spielszenen gegen den vom TTR-Wert höher eingestuften Daniel Martin, und auch Markus Schulze musste bei 0:2-Rückstand und 19:17-Sieg im vierten Satz und 7:4 und 10:8-Führung im 5. Satz seinem Gegner, Aimé Lungela, mit 11:13 zum Sieg gratulieren. Es stand nun 7:7.
Die beiden letzten Spiele mussten die Entscheidung bringen: Philipp Schütze hatte gegen den Materialspieler Daniel Brinkmann zu Beginn große Schwierigkeiten, sich auf die langen Noppen einzustellen und lag mit 0:2 hinten. Der dritte Satz war punktemäßig ein Hin und Her, aber Philipp Schütze hatte mit viel Einsatz am Ende mit 12:10 die Nase vorn. Mittlerweile war dieser zur mentalen Höchstform aufgelaufen ("mir platzt gleich der Kragen, ich hab so eine Krawatte!"), so dass eine Betreuung nicht mehr möglich war. Er hängte sich jetzt voll rein und kämpfte um jeden Ball, so dass er verdientermaßen den Sieg erringen konnte.
Das Schlussdoppel brachte ebenfalls sehenswerte Spielszenen, insbesondere Martin Scholz glänzte durch gute Ballplatzierungen – Sieg mit 3:1 Sätzen. Ganz am Ende stand somit – nach unglaublich spannendem Spielverlauf – der Gesamtsieg für den SC Hemmingen-Westerfeld mit 9:7 gegen den RV Kehrwieder Dinklar fest. Ein für die vielen begeisterten – aber stets auch fairen – Zuschauer sehenswertes Spiel war zu Ende