CDU: „Pattensen braucht starke Stimme in der Region“
PATTENSEN. Raumplanung, Abfallpolitik, Gesundheitsversorgung, Berufsbildung und Nahverkehr: An brisanten Themen der Regionspolitik mangelt es dieser Tage wahrlich nicht. Auch in Pattensen werden Entscheidungen und Vorlagen der Region Hannover seit langem kontrovers diskutiert. Dies nahm der CDU-Stadtverband Pattensen gestern Abend zum Anlass, die Debatte zu vertiefen und zu erörtern, mit welchen wichtigen Weichenstellungen die Stadt in Zukunft konfrontiert sein wird.
Im Rahmen einer Mitgliederversammlung diskutierten die interessierten Pattenser nicht nur mit Bernward Schlossarek, dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion in der Regionsversammlung, die Unionsmitglieder nominierten auch ihre eigenen Kandidaten für die Wahl der Regionsversammlung, die im nächsten Jahr stattfinden wird.
In seiner Eröffnungsrede betonte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Jonas Soluk, dass Pattensen in der Region nicht abgehängt werden dürfte. "Der Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms schwächt den ländlichen Raum und führt zu einer überproportionalen Belastung unserer Ortsteile", sagte Jonas Soluk. Die Zusammenarbeit der örtlichen CDU und der Regionsfraktion laufe sehr gut, "dennoch merken wir, dass wir Pattenser keinen eigenen Regionsabgeordneten haben, es gibt parteiübergreifend weder in Regionsverwaltung noch in Regionspolitik einen Fürsprecher unserer Stadt". Die CDU Pattensen sei einer Meinung, dass dies im nächsten Jahr geändert werden müsste.Vor diesem Hintergrund nominierten die Mitglieder des CDU-Stadtverbandes Jonas Soluk, Julia Recke und Dr. Christian Möller als ihre drei Kandidaten für die Wahl der Regionsversammlung. Der Stadtverbandsvorsitzende Jonas Soluk wird dabei als Spitzenkandidat auftreten und somit in den Wettbewerb um eine gute Listenplatzierung gehen. "Gemeinsam mit Laatzen und Sehnde bilden wir einen Wahlkreis, für den es ein handlungsfähiges und zukunftsorientiertes Team zu bilden gilt", so Jonas Soluk. Der 24-jährige CDU-Vorsitzende hat in Hannover, Oestrich-Winkel und St. Gallen Wirtschaft und Recht studiert, arbeitet für einen japanischen Industriekonzern und sitzt seit einigen Jahren für die Union im Stadtrat.
In seinem Vortrag hob der Regionsfraktionsvorsitzende Bernward Schlossarek hervor, dass der Unmut über die Regionspolitik nicht nur in Pattensen groß sei. "Die Region betreibt einen Kahlschlag bei den Krankenhäusern und führt das Müllchaos fort", so der Regionspolitiker. Der aus Lehrte stammende Schlossarek betonte insbesondere, dass auch eine Rekordverschuldung vorangetrieben wird, die deutschlandweit ihresgleichen sucht. "Die Regionsverwaltung hat unter dem Regionspräsidenten Hauke Jagau 800 neue Stellen geschaffen, ihren Verwaltungsapparat unnötig aufgebläht und verteuert. Das sind Kosten, die Städte wie Pattensen über die Regionsumlage direkt mitfinanzieren müssen. Gleichzeitig ist die Investitionsquote so gering wie sonst fast nirgendwo. Das Ergebnis sind beispielsweise kaputte Kreisstraßen, so wie wir es auch in Pattensen beobachten können."
In der Diskussion mit dem Plenum wurde wiederholt darum gebeten, dass die Pattenser Änderungsanträge zum Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramm Beachtung finden sollten. Bernward Schlossarek sagte zu, die Änderungen in der Fraktion anzusprechen und gemeinsam mit der CDU Pattensen Lösungen zu erarbeiten. "Ich würde mich freuen, wenn wir mit der Regionsfraktion Ortsbegehungen organisieren könnten, damit die Regionsabgeordneten einen authentischen Eindruck von den Problemen vor Ort erhalten", sagte Schlossarek abschließend.