Pattensen

Bürger zeigen großes Interesse an Flüchtlingsproblematik

PATTENSEN. Etwa 200 Frauen und Männer haben heute Vormittag im Ratskellersaal die Einladung der Stadt Pattensen wahrgenommen, sich über die örtliche Flüchtlingsproblematik ausführlich informieren zu lassen und einige haben auch Fragen gestellt oder Anmerkungen vorgebracht.. "Es ist sicher nicht alles rosarot, aber auch nicht alles melodramatisch." Das sagte Ramona Schumann, Bürgermeisterin der Stadt Pattensen, im Rahmen ihrer Begrüßung der zahlreichen Besucher. Zusammen mit der Landtagsabgeordnetn Dr. Silke Lesemann (SPD), den Bundestagsabgeordneten Dr. Maria Flachsbarth (CDU) und Dr. Matthias Miersch (SPD) sowie dem Leiter des städtischen Fachbereichs Bürgerdienst, Jörg Laszinki, stand die Bürgermeisterin Rede und Antwort. Erwin Jordan (Region Hannover) musste absagen, er ist krank.

Jörg Laszinski gab zunächst einem Überblick über die Flüchtlingslage im Allgemeinen und über die in Pattensen im Besonderen. "Niedersachsen musste im August 2015 immerhin 75 000 Flüchtlinge aufnehmen, diese werden an die Kommunen im Land nach einem bestimmten Schlüssel verteilt. Pattensen nimmt wöchentlich durchschnittlich zehn Personen auf", sagte Jörg Laszinki. Die meisten davon würden aus Syrien, den Irak und Afghanistan kommen. Der Verteilungsschlüssel richte sich nach der Einwohnerzahl der Kommunen.

Wie Jörg Laszinki betonte, sollen die Flüchtline in Pattensen nicht in Sammellager, sondern in Wohnungen einquartiert werden. Dafür habe die Stadt Wohnungen und ganze Häuser angemietet und stelle auch eigene Immobilien als Wohnraum zur Verfügung. Laszinski richtet die Bitte an Wohnungseigentümer, ihren freien Wohnraum der Stadt zur Anmietung zur Verfügung zu stellen. "Es ist sicher, dass wir im nächsten Jahr so viele Flüchtlinge bekommen werden, dass Sammellager nicht zu vermeiden sein werden." Die Stadtverwaltung arbeite derzeit mit Hochdruck an dieser Problematik.

Peter Winter aus dem Pattenser Flüchtlingsnetzwerk sagte, dass dias Netzwerk Geld benötige, um die Kosten der Ehrenamtlichen zu decken oder Materialien wie Spielzeug, Bekleidung und auch Fernsehgeräte für die Flüchtlinge besorgen zu können. Zudem sei die Integration der Flüchtlinge von großer Bedeutung. "Wir müssen zeigen, dass wir die Flüchtlinge als Menschen betrachten, die ein Gesicht und einen Namen haben." Er richtet auch an die Sportvereine den Appell, sich einzubringen. "Kinder wollen bewegt werden", sagte Winter. Der Sport könne diesbezüglich noch einiges übernehmen. "Auch Patenschaften wären möglich. Wir müssen Zeichen setzen."

Die Abgeordneten Dr. Silke Lesemann und Dr. Maria Flachsbarth machten deutlich, dass Land und Bund viel zusätzliches Geld für die Flüchtlingsproblematik in ihre Haushalte einstellen werden oder sogar schon eingestellt haben. "Berlin hat jetzt weitere 8,7 Milliarden Euro auf den Weg gebracht", sagte Maria Flachsbarth. Und Silke Lesemann unterstrich, dass in Niedersachsen mehrere Töpfe mit Geld bereit stehen würden.

Andreas Ohlendorf von der Fahrradwerkstatt rief zu Fahrradspenden auf und auch die Kleiderkammer der Arbeiterwohlfahrt benötigt Bekleidung. "Wir holen die Fahrräder auch ab", sagte Ohlendorf. Ein Anruf genüge.

Ramona Schumann versprach als Schlusswort, "dass wir gute Integrationsarbeit leisten werden."

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