Laatzen

Trauer um beliebten und liebenswerten Rethener

RETHEN. Er war eine Persönlichkeit: in Laatzen im Allgemeinen und im Ortsteil Rethen/Leine im Besonderen. Als Direktor der ehemaligen Zuckerfabrik Rethen sowie als Kommunalpolitiker und vor allem als Mensch genoss er in seinem Heimatort allerhöchsten Respekt.. Schon Dr. Hans-Friedrich Korns Vater Heinrich Korn sowie sein auch Großvater Friedrich Schaper waren Direktoren der Zuckerfabrik Rethen/Leine. Als das Werk 1993 geschlossen wurde, wechselte Dr. Hans-Friedrich Korn bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand in die Fabrik nach Baddeckenstedt. Der frühere Laatzener Stadtdirektor Erich Panitz hat einmal über Korn gesagt: "Wenn er um Hilfe gefragt wurde, war die Antwort immer die gleiche: "Selbstverständlich." Als Direktor der Zuckerfabrik hatte er schließlich so seine Möglichkeiten. Oft ging es dabei nur um kleine Gefälligkeiten, aber sie hatten ihre Wirkung.

Dr. Hans-Friedrich Korn hat sich mit Nachdruck gegen die Eingemeindung der Gemeinde Rethen/Leine 1974 hin zur Stadt Laatzen ebenso gewehrt, wie er sich zuvor um den Förderverein Hallenbad Rethen/Leine eingesetzt hat. Beide Mal vergebens: die Eingemeindung war ebenso nicht zu vermeiden wie viel später der Abriss des Hallenbades an der Braunschweiger Straße. Als Vorsitzender des Fördervereis Hallenbad hat er dieser Einrichtung große Unterstützung zukommen lassen.

In der Kommunalpolitik hatte das Wort des Rethener Christdemokraten stets Gewicht. Dass er die meiste Zeit in der Opposition verbracht hat, schmälerte seine Einsatzbereitschaft nicht – weder die 17 Jahre im Rat der Stadt Laatzen wie auch die fünf Jahre im Rethener Ortsrat. Seine letzte öffentliches Ehrenamt war der Vorsitz des Fördervereins Park der Sinne in Laatzen.

Wer mit Dr. Hans-Friedrich Korn – seine Freunde nannten ihn warum auch immer Biber – des öfteren zu tun hatte, der wusste bald seinen Humor zu schätzen, aber auch seine einstweiligen kleinen Sticheleien. Dazu eine kleine Anekdote: Als Korn den damaligen Bürgermeister Horst Lecke (SPD) zu einer Mitgliedschaft im Förderverein Park der Sinne gewinnen wollte, antworte der Umworbene. "Ich kann nicht in jedem Verein Mitglied sein." Darauf Korn: "Dann treten Sie doch aus der SPD aus und dafür bei uns ein."

Dr. Hans-Friedrich Korn – modebewusst, redselig und vor allem stets hilfsbereit – war kein Mann der lauten Töne, kein streitbarer Mann. Niemals ist er im Rahmen seines politischen Mandats laut geworden, im Gegenteil: als geselliger Mensch stand ihm das Miteinander näher als das Gegeneinander. Dass es in den vergangenen Jahren um ihn ruhig geworden ist, versteht sich aufgrund seines fortgeschrittenen Alters beinahe wie von selbst. Aber sein Interesse an dem, was um ihn herum passierte, war ungebrochen. Er wurde oft gesehen bei Veranstaltungen im Laatzener Haus des Kunstkreises wie auch in der Kirche.

Dass Dr. Hans-Friedrich Korn als Konservative weltoffen war, das ist kein Wiederspruch. Er bevorzuge geordnete Verhältnisse, befasste sich aber auch mit Neuem. Nicht zuletzt deshalb ist ihm der schuldige Respekt nie versagt worden.

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