PATTENSEN. Für einen handfesten Skandal haben die A-Junioren des TSV Havelse gesorgt, indem sie sich mitten im Turnier frustiert verabschiedet haben. Turniersieger ist heute in der Pattenser Sporthalle am Schulzentrum die TSV Burgdorf geworden, der Landesligist bezwang im Finale den Kreisligisten SV Arnum 6:1.. Für einen handfesten Skandal haben die A-Junioren des TSV Havelse – sie spielen in der Bundesliga – gesorgt: unmittelbar vor dem Gruppenspiel gegen den HSC Hannover zog TSV-Trainer Stefan Gehrke die Mannschaft aus dem Wettbewerb zurück. Der Grund: "Ein Spieler von uns war nach dem Abpfiff gegen den SC Hemmingen-Westerfeld in eine Rangelei verwickelt, dafür sah er die Rote Karte und der Schiedsrichter war nicht bereit, diesen Vorfall nicht im Spielformular zu vermerken. Das ist bei einem solchen Hallenturnier unmöglich, das machen wir nicht mit. Unser Spieler wird nun voraussichtlich für die Bundesliga einige Spiele gesperrt." Aus Gehrkes Sicht hätte Schiedsrichter Christos Savvopoulos (TSV Berenbostel) diesen harmlosen Vorfall außer Acht lassen sollen.
Das alles sieht der Unparteiische anders. "Hier lag eine Tätlichkeit vor, die ich gesehen habe und die ich nicht verschweige. Ich werde meine Lizenz los, wenn ich einen Platzverweis ausspreche und diesen anschließend nicht im Spielbericht vermerke." Einige Augenzeugen wollen gesehen haben, dass es sich nicht um eine harmlose Rangelei, sondern um einen Kopfstoß des TSVers gehandelt haben soll. Ganz auf der Seite des Schiedsrichters ist Marco Greve, Trainer des Koldinger SV: "Wenn sich der Schiedsrichter für die Rote Karte entschieden hat, kann er diese nicht im Spielbericht verschweigen." Nun bleibt abzuwarten, ob auf die Havelser ein Sportgerichtsverfahren wegen verschuldeten Spielabbruchs zukommen wird.
Es war leider nicht der einzige Schatten auf dem Turnier: Okan Dogan von der TSV Burgdorf zog sich während der Vorrunde einen Buch den Sprunggelenks zu und wurde noch heute im Agnes-Karll-Krankenhaus opriert. "Er wird einige Monate ausfallen, das ist bitter", sagte Burgdorfs Trainer Diego de Marco.
Es wurde aber auch Fußball gespielt in der Sporthalle der KGS Pattensen. Trotz des hochkarätigen Teilnehmerfeldes war das Niveau des Turniers eher überschaubar. "In den Jahren zuvor war das Niveau immer deutlich besser als heute", sagte Wolfgng Büthe, ehemaliger Vorsitzender des Koldinger SV. Dass einige Teams nicht ihre Normalstärke erreichten, spiegelte sich auch in den Vorrundenplatzierungen wider. Titelverteidiger TSV Pattensen kam ebenso wie der Gastgeber nicht über die Vorrunde, gleiches galt für den Landesligisten HSC Hannover und Bezirksligist SV Germania Grasdorf. Mit guten Leistungen qualifizierten sich die Kreisligisten SV Arnum und SC Hemmingen-Westerfeld sowie die TSV Burgdorf und Bezirksligist TuSpo Schliekum für das Halbfinale. Dort gewann die TSV Burgdorf 2:1 gegen TuSpo Schliekum und die SV Arnum schlug den SC Hemmingen-Westerfeld 5:2. Im Spiel um Platz drei behielt der SC Hemmingen-Westerfeld mit 4:1 die Oberhand gegen TuSpo Schliekum. Im Finale ließ die TSV Burgdorf der Sv Arnum nicht den Hauch einer Chance und gewann verdient 6:1 sowie die damit verbundene Siegprämie in Höhe von 600 Euro.
