PATTENSEN. Das kommt wahrlich nicht alle Tage vor: der Pattenser Peter Goergen ist neuerdings der Bundestrainer der deutschen Motoball-Nationalmannschaft, er teilt sich diese Aufgabe mit Holger Schmitt (Puma Kuppenheim).. Bis 2014 war Peter Goergen Trainer beim MSC Pattensen, unter nicht ganz friedlicher Stimmung ist er gegangen, hat 2015 den MSC Tornado Kierspe trainiert. "Das war eine harte Nummer", sagt Goergen im Blick zurück. Immerhin liegt Kierspe 230 Kilometer von Pattensen entfernt. Und in Absprache mit der Familie sollte Schluss sein mit diesem Fahrstress. Doch als die Anfrage vom Motoball-Fachausschuss kam, ob er die Nationalmannschaft trainieren wolle, hat er im Einvernehmen mit seiner Frau zugestimmt.
Die Anfrage aus dem Motoball-Fachausschuss kam für Peter Goergen überraschend, und er weiß, dass er nicht die erste Wahl als Nachfolger von Nationaltrainer Andreas Misk gewesen ist. "Natürlich habe ich nach einer kurzen Bedenkzeit zugesagt", sagt Goergen. "Es ist immerhin das höchste Traineramt", betont der 47Jährige.
Dass sein Vorgänger große Fußstapfen hinterlässt, das ist dem Pattenser klar. Deutschland ist 2014 und 2015 Europameister gworden, die Erwartungen sind entsprechend hoch. Die deutsche Nationalmannschaft zählt neben Russland, Weißrussland und Frankreich bei der EM 2016 Ende Juni in den Niederlanden als einer der Favoriten.
Während des Osterfestes wird sich die deutsche Nationalmannschaft unter anderem in Pattensen und Seelze auf die EM vorbereiten, dabei wird es ein Spiel gegen den MSC Pattensen geben. Ob er nun ständig in den Raum Karlsruhe fahren wird, um dort die Spieler zu beobachten, verneint Peter Goergen. "Hin und wieder schon, aber Holger Schmidt wird dort am Ball sein." Der Hintergrund: beinahe alle Natíonalspieler kommen aus Süddeutschland. Während der insgesamt fünf Vorbereitungseinheiten bis zur EM wird Goergen die Mannschaft besser kennenlernen. "Wir sind ein Trainerteam", sagt der Pattenser. Damit verteile sich die Arbeit auf mehreren Schultern. "Wir haben ein großes Erbe angetreten", meint Peter Goergen. "Aber wir nehmen diese Herausforderung gern an."