Fußball-Kreisliga: Die Nachholspiele am Ostermontag
REGION. Führungswechsel in der Staffel 3 der Kreisliga: Der SC Hemmingen-Westerfeld hat heute mit dem 1:0 (1:0)-Sieg bei Spitzenreiter SV Arnum die Tabellenführung übernommen, kann jetzt aus eigener Kraft Staffelmeister werden.. Nach dem Abpfiff ließen sich die Kicker des SC Hemmingen-Westerfeld von ihrem Anhang feiern, die Freude bei den Gästen war riesengroß. Denn nun können die Hemminger aus eigener Kraft die Meisterschaft gewinnen. Doch was die etwa 400 Zuschauer in den 90 Minuten davor zu sehen bekamen, war über weite Strecken alles andere als ein Spitzenspiel. Schuld daran war zum einen der holprige A-Platz der SV Arnum und zum anderen der starke Wind. Im ersten Durchgang hatten die Gäste den Wind im Rücken und so lief die Partie fast ausschließlich auf das Gehäuse der Gastgeber zu. Der Treffer zum 1:0 für den SC Hemmingen-Westerfeld durch Anfried de Vries in der 38. Minute sorgte für Gesprächsstoff: bei einer Flanke stiegen de Vries und SVA-Torhüter Michael Engelhardt hoch, beide konnten den Ball nicht richtig treffen, der Ball flog kerzengerade nach oben. Engelhardt ging zu Boden, de Vries blieb stehen und bugsierte den herunterfallenden Ball dann ins Arnumer Tor zur Führung. Es war nicht ganz eindeutig, ob der Zweikampf im Fünfmeterraum war oder nicht. Der umsichtige Schiedsrichter Ferhat Kiy entschied auf Tor, auch wenn die Spieler der SV Arnum lautstark protestierten. Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer ein besseres Spiel, mit Rückenwind machten die Hausherren nun Druck und kamen zu mehreren guten Tormöglichkeiten. Die größte Chance vergab Felix Rademacher in der 80. Minute als er per Seitfallzieher aus kurzer Distanz nur den Innenpfosten traf. Auch Nick Hieronymus und Lars Jordan hatten noch gute Chancen, trafen aber jeweils nicht das Tor. Auf der anderen Seite hätte Michael Gerlach das Spiel vorzeitig entscheiden können, doch in der 61. Minute traf er aus zehn Metern das leere Tor nicht, in der 86. Minute rettete ein Arnumer Spieler auf der Linie nach seinem Schuss. Einen negativen Höhepunkt gab es nach dem Abpfiff: Arnums Torhüter Michael Engelhardt sah nach einer groben Unsportlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter die rote Karte. "Ich bin natürlich enttäuscht, aber wir haben das Hinspiel auch verloren und standen am Ende der Hinrunde vor den Hemmingern, warum soll das jetzt nicht auch so laufen. Es war klar, dass unsere Siegesserie irgendwann reißen würde. Für uns ist das kein Beinbruch, nur die rote Karte wird uns weh tun, das war höchst überflüssig", sagte SVA-Trainer Tobias Brinkmann nach der Partie. Für Semir Zan, Trainer des SC Hemmingen-Westerfeld, war es eine verdienter Sieg seiner Mannschaft: "Bis auf die 25 Minuten nach der Halbzeit hatten wir das Spiel im Griff und hätten den Sieg schon früher klar machen können. Für die Zuschauer war es sicherlich kein Leckerbissen, aber für uns war es natürlich ein extrem wichtiger Sieg auf dem weg zur Meisterschaft."
SV Arnum: Engelhardt, Sturhan, Idel, Schnell, Angelovski, Hieronymus, Busch, M. Fromme (73. Hirte), Theilen (73. Wlodarski), Jordan, Rademacher.
SC Hemmingen-Westerfeld: Kroß, Macke, de Vries, Kara, Kornagel, Haji Morad (69. Wheeler), Akcora, Icguel, Wißert, Stavropoulos (87. Bittner), Gerlach (85. Bösche).
Die Siegesserie des SV Wilkenburg ist gerissen. Nach neun Spielen in Folge ohne Niederlage musste sich die Mannschaft gegen den Tabellendritten TV Jahn Leveste mit 0:1 (0:0) erstmals seit dem 4. Oktober 2015 wieder einmal geschlagen geben. Davin-Jasper Vormeng erzielte in der 81. Minute mit einem für SV-Keeper Dominik di Figlia unhaltbaren platzierten Schuss aus etwa 20 Metern den einzigen Treffer der Partie zum überaus glücklichen Sieg der Gäste. "Das ist schon brutal. Ich habe selten einen derart unverdienten Sieg eines Gegners gesehen", haderte Pressesprecher Martin Volkwein mit der Niederlage. "Aufgrund der herausgespielten Torchancen wäre mindestens ein Unentschieden, wenn nicht sogar ein knapper Sieg für uns völlig verdient gewesen." Aber entweder verhinderte Levestes Torwart Benno Büchter, ein immer noch irgendwie dazwischen gebrachtes Levester Abwehrbein oder der holprige Wilkenburger Sportplatz einen durchaus möglichen Treffer der Platzherren. "Mit der Leistung der Mannschaft können wir mehr als zufrieden sein, wir haben es lediglich versäumt, uns für den betriebenen Aufwand zu belohnen."
SV Wilkenburg: di Figlia, Schievink, Janzhoff, H. Focke, Weitemeier, Topalli (82. Sabir), Yurtseven, A. Focke, Meister (78. Höpner), Römgens (82. Ulrich), Niespor.
Für die SpVg Laatzen wird die Lage nach der 2:4-Heimniederlage gegen TSV Pattensen II langsam brenzlig, sie ist auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Die Gastgeber lagen durch die drei Treffer von Joel Mertz 0:3 (8., 33. 40.)zurück, ehe ihnen kurz vor der Pause durch Kevin Barz das 1:3 gelang. Nachdem Seitenwechsel traf die SpVg Laatzen zum 2:3 (59.) erneut durch Barz, aber das Tor von Ragnar Gülzow zum 2:4 (79.) machte die Hoffnungen auf wenigsten seinen Punkt zunichte. "Wir haben hochverdient gewonnen, hätten heute sage und schreibe zehn Tore machen müssen", sagt TSV-Trainer Mirco Dreesmann. Der Erfolg sei nie in Gefahr gewesen. "Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, uns dann rangekämpft, aber am Ende fehlte die Kraft", lautet das Fazit von SpVg-Spielertrainer Nils Noormann.
SpVg Laatzen: Schneeberg, Zwick (75. Asensio-Hoyos), Kembo, Kahl, El-Arwadi (80. Bartoll), Budny, Noormann (65. Andratschke), Adamczewski, Barz, Schröder, Ussatschij
TSV Pattensen II: Eley, Seidensticker, J. Bertram, Bothe (83. Stoppel), Buchmann, Weber, Kurzweil, Thiele, Wehner, Mertz (65. Göllner), Gülzow (80. Preik)