Laatzen

Vortrag: Erinnerung an den Soldatentod

LAATZEN. Die Erinnerung an den Soldatentod als politisches und ethisches Problem – darüber referiert am Mittwoch, 13. April, um 18 Uhr, nicht wie ursprünglich angekündigt am 4. April, in der Mensa des Erich Kästner-Schulzentrum, Marktstraße 33, der Schatzmeister des Landesverbandes Niedersachsen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK), Prof. Dr. Axel Saipa.

Im Zentrum des Vortrages stehen unter anderem die Jahrzehnte ab Anfang der 1950er Jahre, als der nationalsozialistische Heldengedenktag nach Wiedergründung des von den Nazis aufgelösten Volksbundes wieder zum Volkstrauertag am Sonntag vor dem Totensonntag geworden war. Saipa zeigt, dass Gedenken und Rituale zwar den Gefallenen gewidmet waren, dass aber den vielen anderen Opfern des Krieges wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Eine Auseinandersetzung mit dem Charakter des Krieges und der Rolle der deutschen Soldaten unterblieb. Erst seit Anfang der 1990er findet diese Auseinandersetzung in Deutschland statt.

In seinem Vortrag beschäftigt sich Saipa aber auch mit der Frage, wie das ehrenvolle Gedenken der Angehörigen trotz der eventuellen Verstrickung des Verstorbenen in unrechtmäßige Aktivitäten gesichert werden kann. Denn historisch ist klar, dass die Wehrmachtsführung, die die völker-rechtliche Lage im Krieg genau kannte, weit überwiegend von verbrecherischen Aktivitäten wusste.

Prof. Dr. iur. Axel Saipa, LL.M. (Univ. Calif., USA) war ab 1972 nach Tätigkeiten im Niedersächsischen Justizministerium in Hannover beim NDR in Hamburg und bei der Bezirksregierung Hannover von 1980 bis 1992 Stadtdirektor der Stadt Lehrte, von 1992 bis 1998 Oberkreisdirektor des Landkreises Goslar und von 1998 bis 2003 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Braunschweig. Seit 1980 ist er für den VDK tätig: Ortsverband Lehrte, Kreisverband Goslar, Bezirksverband Braunschweig, seit 2005 Landesverband Niedersachsen, dort seit 2015 als Schatzmeister.

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