KGS-Förderverein ermöglicht digitales Mega-Projekt der Schule
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Grüne Tafeln? Kreidestückchen? Ein staubiger Schwamm? Wenn die Technisierung in den Klassenzimmern der KGS Hemmingen weiter so rasant voranschreitet, sind diese Unterrichtsutensilien bald reif fürs Museum. Nun konnte ein weiteres Mega-Projekt realisiert werden. Dank der enormen Spendenbereitschaft seiner mehr als 500 Mitglieder konnte der Förderverein der Carl-Friedrich-Gauß-Schule nun für 15 000 Euro den ersten interaktiven Flachbildschirm sowie zwei weitere Whiteboards anschaffen. . Das ist die bisher größte Projektförderung in der Geschichte des Vereins. Zunächst profitieren besonders die beiden Sprachlernklassen der Carl-Friedrich-Gauß-Schule von der Neuanschaffung. "Selbstverständlich haben aber alle Kinder etwas davon", freute sich Bürgermeister Claus-Dieter Schacht-Gaida. Er ist begeistert von der guten Zusammenarbeit der Schule und des Fördervereins mit der Stadtverwaltung. "Was hier angeschoben wird ist wegweisend", so der Bürgermeister.
In Verbindung mit dem Medienentwicklungsplan der Stadt, der von 2016 bis 2019 ein jährliches Investitionsvolumen von 85 500 Euro sowie Kosten für Wartung und Support in Höhe von 20 800 Euro vorsieht, trügen Projekte wie dieses dazu bei, die KGS Hemmingen auf Dauer konkurrenzfähig zu halten. "Es muss aus unserer Sicht Ziel sein, dass Hemminger Kinder auch eine Hemminger Schule besuchen", sagte der Verwaltungschef bei der Übergabe. "Es ist fantastisch, dass das Engagement des Fördervereins sowohl die Identifikation aller hier Lernder und Lehrender mit der Schule stärkt und gleichzeitig auch noch die Integration von Kindern aus Flüchtlingsfamilien unterstützt."
Wie der Vereinsvorsitzende Dietmar Krüger erläuterte, sehe der Förderverein seine Aufgabe darin, neue Impulse zu geben und dem Lehrerkollegium das Ausprobieren neuer Unterrichtsformen zu ermöglichen. Der interaktive Flachbildschirm sei die Weiterentwicklung des Whiteboards und soll zunächst vor allem in den beiden Sprachlernklassen den Unterricht vereinfachen.
Die Sprachlernklassen werden von Kindern und Jugendlichen besucht, die Serbisch, Albanisch oder Farsi sprechen und Deutsch lernen sollen. "Der interaktive Bildschirm ermöglicht den Lehrkräften nun unter anderem, neue Begriffe zunächst in der jeweiligen Muttersprache zu erläutern und dann auf Deutsch in den Unterrichtskontext zu stellen", erläuterte der Fördervereinsvorsitzende Dietmar Krüger. Sprache sei der wohl wichtigste Schlüssel zu einer gelungenen Integration. "Durch die neuen Unterrichtsmöglichkeiten könnte den Kindern der Übertritt in die Regelklassen schneller gelingen", so Krüger.
Was er damit meint, wird klar, als die Delegation um Schulleiter Dieter Dieter Driller-van Loo die Klasse besucht, die gerade mit dem interaktiven Flachbildschirm arbeitet. "Bitte schreibt in Eurer Muttersprache ,Guten Morgen!`auf den Bildschirm", ermuntert Lehrer Jens Lahme. "Danach erzählt uns, wie Ihr heißt und wie lange Ihr in Deutschland seid."
Was dann passierte, wird dem Bürgermeister, den anwesenden Mitgliedern des Fördervereins und den Vertretern der Presse lange nicht aus dem Kopf gehen: Nacheinander erheben sich die Kinder. Sie sind zwischen elf und 16 Jahren alt. Einige sind erst seit wenigen Wochen in Deutschland, andere seit einem knappen halben Jahr – aber alle sprechen hervorragend Deutsch. Lehrer Lahme zeigt einen Videoclip. Die Jungen und Mädchen sollen beschreiben, was sie sehen, sollen Kleidungsstücke und Frisuren benennen, Aktivitäten nachahmen. "Das macht richtig Spaß, zuzuschauen", freute sich Dietmar Krüger über die spürbare Begeisterung der Kinder und Jugendlichen. "Das effektive Erlernen unserer Sprache ist zentrale Aufgabe jedes Integrationsbestrebens."