B3: Deveser Bürger schalten Anwalt ein
HEMMINGEN. Zu Jahresanfang hatte die Bürgerinitiative (BI) "Wer Straßen sät, wird Autos ernten" in herausgefunden, dass die Berechnungen zum Lärmschutz in Devese fehlerhaft seien. Ohne schon gleich sämtliche Details benennen zu können, hatte die BI diese Erkenntnisse öffentlich gemacht.
"Heute sind wir sicher, dass im Bereich des Hemminger Kreuzes bei Devese im Gegensatz zu den Aussagen im Planfeststellungschluss der Neubau der Weetzener Landstraße nicht in die Berechnung der erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen eingeflossen ist. Somit wird von zwei in der Realität vorhandenen Verkehrsströmen einer komplett nicht berücksichtigt", sagt BI-Vorstand Burkhard Lange.
Auf Initiative der BI hin ist zwischenzeitlich ein schalltechnisches Ingenieurbüro beauftragt worden, das diesen Verdacht bestätigt hat. Daraufhin hat sich eine Reihe Deveser Bürger zusammengeschlossen und einen Fachanwalt eingeschaltet. Dieser fordert jetzt von der Landes-Straßenbaubehörde, umgehend die von der BI aufgedeckten Fehler zu beseitigen, das heißt noch vor Beginn der entsprechenden Bauarbeiten. Dadurch soll wenigstens derjenige Lärmschutz tatsächlich realisiert werden, der den Bürgern nach den gesetzlichen Vorschriften zusteht. So sollen die offenkundigen Fehler des Planfeststellungsbeschlusses ausgeräumt werden. Die Beseitigung derartiger Fehler ist an keine Fristen gebunden und kann jederzeit in der laufenden Umsetzung gefordert werden.
Mit Hilfe ihres Anwalts fordern die Deveser Maßnahmen zu einem aktiven Lärmschutz, der in dieser Form bisher nicht vorgesehen ist. Hierzu zählen straßenbautechnische Maßnahmen und eine konsequente Einkapselung durch Lärmschutzwälle und -wände. "Die bisher geplanten Lärmschutzwände sind bei weitem nicht ausreichend und weisen an mehreren Stellen Lücken auf. Mit lediglich passivem Lärmschutz wollen sich die Bürger nicht abspeisen lassen. Das Vorgehen dieser geschlossenen Front betroffener Bürger wird nicht nur für sie selbst Verbesserungen bringen, sondern für den gesamten Ortsteil in dem Maße, wie die Forderungen umgesetzt werden. Nach diesem Fall fragen wir uns, wo an anderer Stelle des Neubaus vielleicht ebenfalls derartige Fehler unterlaufen sind. Zum Beisüpiel am noch wesentlich komplizierteren Straßengeflecht an der Stadtgrenze nach Hannover, wo sich Stadtbahn und drei Straßen kreuzen", sagt Lange.