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Rethener Feuerwehr absolviert Übung mit Kameraden aus Bergkirchen

[RETHEN]

Feuerwehren in Deutschland haben nicht nur genormtes Gerät, sie arbeiten auch nach gemeinsamen Dienstvorschriften. So ist gewährleistet, dass im Ernstfall jeder Handgriff sitzt und alle nach denselben Grundsätzen vorgehen. Um dies einmal über Gemeindegrenzen hinweg in die Praxis umzusetzen, waren kürzlich Feuerwehrleute aus Bergkirchen (Kreis Schaumburg) in Rethen zu Gast. . Zustande gekommen war der Kontakt auf privater Ebene. So fanden sich elf Bergkirchener Feuerwehrleute unter der Leitung ihres Ortsbrandmeisters Jörg Wunnenberg mit ihrem TSF-W (Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank) und einem Kleinbus in Rethen ein, um an einer gemeinsamen Einsatzübung teilzunehmen. Dazu hatten die drei Übungsleiter Thomas Blumberg, Marc Diekmann und Marc Muntau von der Ortsfeuerwehr Rethen (Leine) ein umfangreiches Szenario ausgearbeitet.

"Verpuffung in einer Halle mit Hochregalen – Lagerhalle stark verqualmt – drei Personen vermisst", lauteten die Stichwörter, mit denen die beiden Feuerwehren mit insgesamt 41 Ehrenamtlichen und fünf Fahrzeugen in das Gewerbegebiet Rethen-Nord geschickt wurden. Einsatzleiter Nils Schökel verschaffte sich mit den beiden Gruppenführern aus Bergkirchen und Rethen, Jörg Wunnenberg und Michael Scharnbeck, unverzüglich ein Bild von der Lage. Die Wasserversorgung wurde aufgebaut. Umgehend wurden mehrere Trupps – einer aus Bergkirchen und drei aus Rethen – unter schwerem Atemschutz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in die stark verqualmte große Lagerhalle geschickt.

Eine besondere Herausforderung stellten dabei die langen Reihen der Hochregale dar. Wegen der starken Verqualmung nahmen die Trupps dies zunächst nur schemenhaft wahr. Gerade durch die Tiefe des Raumes der großen Lagerhalle konnten die Feuerwehrleute wertvolle Erfahrungen sammeln. Die "Vermissten" – lebensgroße und schwere Puppen – wurden zügig gefunden und ins Freie gebracht, wo sie von den dort bereit stehenden Feuerwehrleuten (simuliert) versorgt und dem Rettungsdienst übergeben wurden. Entrauchungsöffnungen wurden geschaffen und starke Gebläse in Stellung gebracht, um den Qualm aus der Halle zu drücken.

Die Zusammenarbeit der Angehörigen der beiden Feuerwehren – vor allem auch die Kommunikation über Funk – funktionierte reibungslos, und das, obwohl man noch nie zuvor gemeinsam an einem Einsatz oder einer Übung beteiligt war. So zeigten sich die Übungsleiter sehr zufrieden mit dem Verlauf und dem Ergebnis der etwa zweistündigen Einsatzübung. Es schloss sich ein gemütlicher Grillabend im Rethener Feuerwehr-Gerätehaus an, bei dem noch viele der gesammelten gemeinsamen Erfahrungen besprochen und Kontakte vertieft wurden. Ein besonderer Dank gilt Herrn Menking, der seine Lagerhalle für die Einsatzübung zur Verfügung gestellt hatte, und der Alters- und Ehrenabteilung der Rethener Feuerwehr um Siegfried Schröder, die für das leibliche Wohl nach getaner Arbeit sorgte.

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