Andreas Gleim fährt auf den Spuren der Tour de France
SARSTEDT. Ein niedersächsischer Sportreise-Veranstalter hat in der Zeit vom 1. bis zum 9. August ein Trainingsprogramm für Anfänger, Hobbyfahrer und ambitionierte Radsportler angeboten, bei dem die neun Bergetappen der Tour de France 2016 gefahren werden konnten.
Andreas Gleim, Mitglied von TKJ-Radsportabteilung und -Lauftreff, hat an diesem Event teilgenommen. Gestartet wurde am 1. August in Chamonix am Mont Blanc mit 15 Teilnehmern und einer Teilnehmerin. Am Fuße des Mont Blanc wurde die erste Etappe in Angriff genommen. Höhepunkt war der Grand St. Bernard auf 2473 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, welcher nach knapp 45 Kilometern und etwa 2000 Höhenmetern erreicht wurde.
"Auf dem Gipfel hieß es durchschnaufen", sagte der Sarstedter. Diese Etappe hatte 110 Kilometer und 3100 Höhenmeter. So ging es in den nächsten drei Tagen weiter. Die 2. Etappe führte über den Petit St. Bernard nach Val d´Isère. Etappe 3 führte auf den Col de l´Iseran, die höchste asphaltierte Pass-Straße Europas (2764 Meter). Ein wunderschöner Pass, an diesem Tag auch noch mit perfekten Wetter. Die 4. Etappe ging von Cesana nach Guillestre unter anderem über den Col d´Izoard (klassischer Alpen-Pass bei der Tour de France).
Zum Abschluss bestand die Möglichkeit auf den Col d´Agnel (2746 Meter) zu fahren. Nach den Anstrengungen der letzten Tage entschied sich Andreas Gleim, diesen Pass auszulassen und direkt in das Hotel zu fahren. Etappen 5 und 6 waren Überführungsetappen. Das heißt, sie waren nicht so schwierig wie die vorangegangenen und die Fahrer konnten sich wieder etwas erholen.
Etappe 7 war die Königsetappe mit 113 Kilometern und 3260 Höhenmetern. Besonders beeindruckend war die Auffahrt zum Col du Lautaret von Le Bourg d`Oisans vorbei an der Pic de la Meije 3983 Meter über dem Meeresspiegel. Oben am Lautaret Pass begann dann der Anstieg zum Col du Galibier (2645 Meter), dem wohl bekanntesten Alpen-Pass der Tour de France. Diese Etappe war sehr anstrengend, aber bei herrlichem Wetter hat Andreas Gleim nach eigenen Worten die Strapazen nicht so wahrgenommen.
Auf der 8. Etappe musste der Col de la Madeleine befahren werden. Auf 20 Kilometern Länge und 1500 Höhenmetern. Er war sehr froh als er endlich oben war. Spätestens hier hatte er gemerkt, dass es wohl mit der Profi Karriere nichts mehr wird, stellt der Sarstedter Radsportler ernüchtert fest. Zum Abschluss ging es von Beaufort (Käsehauptstadt Frankreichs) über den Col des Saisies zurück nach Chamonix.
Insgesamt ist Gleim in den neun Tagen 900 Kilometer und 21000 Höhenmeter gefahren. Fazit des Sarstedter Hochleistungssportlers: "Diese Tour war sehr herausfordernd. Aufgrund der beeindruckenden Landschaft und des herrlichen Sommerwetters waren die Strapazen im Zielort Chamonix fast wieder vergessen. Diese Tour war auch insofern für mich etwas ganz Besonderes, da ich mir hiermit einen Kindheitstraum erfüllt habe. In den 80er Jahren schon habe ich die Tour der France im Fernsehen verfolgt und mir gedacht: Wo Indurain, Delgado und Fignon fahren, fährst Du auch mal!"