HEMMINGEN. Fünf Tore, zwei Platzverweise und der entscheidende Treffer in der Nachspielzeit: das Spitzenspiel zwischen dem SC Hemmingen-Westerfeld und dem 1. FC Egestorf/Langreder II hatte für die etwa 150 Zuschauer eine Menge zu bieten. . Dieses Bezirksliga-Spitzenspiel Spiel lockte sogar die Fußballprominenz an: Dieter Hecking, der bis vor wenigen Wochen den Bundesligisten VfL Wolfsburg trainierte, schaute zu. Und er sah einen Traumstart der Gastgeber, die bereits in der 4. Minute per Kopfball durch Anfried de Vries nach Freistoß von Luca Ritzka in Führung gingen. Die Gäste aus Egestorf und Langreder ließen sich aber nicht lange davon beeindrucken, und Spielertrainer Michael Jarombek traf in der 10. Minute per Freistoß die Querlatte des Hemminger Tores. Kurz darauf hätten die Gäste einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm.
Im zweiten Durchgang waren die Platzherren erneut die wachere Mannschaft. Nach einem Kopfball von Tolga Emirzeoglu nahm ein Gästespieler den Ball auf der Torlinie an – beim Versuch, den Ball zu klären, schoss er den heraneilenden Michael Gerlach an und der Ball landete zum 2:0 im Netz (54.). Als der Gäste-Torhüter nach einem Konter in der 71. Minute vor dem Strafraum den Ball mit der Hand spielte und damit die Torchance von Ritzka verhinderte, zeigte der Schiedsrichter folgerichtig die rote Karte.
Doch aus unerklärlichen Gründen lähmte die Überzahl das Spiel der Hemminger. Stattdessen verkürzten die Gäste per Foulelfmeter in der 72. Minute auf 2:1 und schafften in der 75. Minute sogar den Ausgleich. Nun drohte das Spiel zu kippen. Der SC brauchte ein paar Minuten, spielte dann aber wieder zielstrebig nach vorne. Michael Gerlach hatte in der 85. Minute die Riesenchance zum 3:2, doch sein Schuss aus vier Metern landete in den Armen des Torhüters.
Doch der SC-Anhang sollte doch noch Grund zum Jubeln bekommen: Der eingewechselte Alex Bittner traf in der vierten Minute der Nachspielzeit aus 16 Metern ins untere linke Eck zum 3:2. Zudem wurde der Egestorfer Andreas Baranek nach dem Tor wegen Meckerns mit gelb-rot vom Platz gestellt. Das spielte aber keine Rolle mehr, der Schiedsrichter pfiff das Spiel nach dem Tor nicht wieder an.
"Der Sieg ist nicht unverdient. Sicherlich wäre ein 2:2 aufgrund des Spielverlaufs auch gerecht gewesen. Wir haben es einfach versäumt, schon früher die Entscheidung herbeizuführen. In Überzahl haben wir komplett den Faden verloren, aber am Ende haben wir uns für die Leistung noch belohnt", sagte SC-Trainer Semir Zan nach dem Spiel.
SC Hemmingen-Westerfeld: Kroß, Emirzeoglu (82. Zalustowski), de Vries, Uphoff, Kornagel, Kayhan, Berk (71. Bittner), Akcora, Ritzka, Koc, Gerlach.
