Laatzen

Couragepreis geht an einen Flüchtling aus Syrien

LAATZEN. Zum dritten Mal wurde der Neujahrsempfang der Stadt Laatzen im Leine-Center ausgerichtet, und wie in den zwei Jahren zuvor war der Besucherstrom groß, auch heute waren wieder etwa 500 Gäste dabei. Im Mittelpunkt standen die Vergabe des Courage-Preises 2016, die Würdigung von Sportlern und der Rücklick von Bürgermeister Jürgen Köhne.. Der 25 Jahre junge Syrer Alaa Zein hatte am Abend des 5. September in der Flüchtlingsunterkunft in der Hildesheimer Straße 513 im Ortsteil Gleidingen das Feuer in einem der Zimmer bemerkt. Ohne zu zögern machte er sich auf den Weg zum Sicherheitsdienst, informierte dort über den Brand. Das Haus konnte rechtzeitig evakuiert werden. Zein ergriff zudem einen Feuerlöscher, und weil die Zimmertür verschlossen war, lief er um das Gebäude herum, besorgte sich einem Mülleimer, um darauf stehend durch das geöffnete Zimmerfenster hinein zu löschen. Durch sein Verhalten animiert brachten weitere Bewohner Feuerlöscher zu Anwendung. "So konnte ein wesentlich größerer Schade bis hin zum vollständigen Abbrennen vermieden werden", betonte Ludger Westermann, Leiter des Laatzener Polizei-Kommissariats und Mitglied des Präventionsrates der Stadt Laatzen, Alaa Zeins Einsatz. Nachweislich waren 44 Personen zur Zeit des Feuers im Haus, sie kamen unverletzt mit dem Schrecken davon.

Jürgen Vollmer, Vorsitzender des Sportringes Laatzen, würdige zusammen mit Jürgen Köhne herausragende sportliche Leitungen im Jahr 2016. Zur Sportlerin des Jahres ist Sandra Kerkmann vom VfL Grasdorf gekürt worden. Sie wurde in der Klasse behinderter Bogenschützen sowohl in der Halle wie auch im Freien deutsche Meisterin. Sportler des Jahres ist Michael Stolpert vom SV Germania Grasdorf. Er hat am Zugspitzultramarathon teilgenommen. Das ist ein Lauf über 100 Kilometer rund um die Zugspitze. Nach 20 Stunden, Start war morgens um drei Uhr, durchlief er das Ziel. Er räumte ein, zwischenzeitlich an das Aufgeben gedacht zu haben. Als Mannschaft des Jahres wurde der VfL Grasdorf mit seiner Trampolin-Riege ausgezeichnet. Sie turnt in der neuen 1. Bundesliga, zum Team gehören neben Trainerin Sabine Wiese die Athleten Ole Hill, Lennart Glositzki, Alyssa Kobelt, Jaqualine Althoff, Jan-Éric Gesing, Lucas Pollok, Aline Röttger und Jana Twesten. Nicht als Sportler, jedoch im sportlichen Wettstreit deutscher Meister sind Sandra Lorenz und Hans-Peter Brockmöller – im Sauna-Aufgußgießen. Die zwei sind im AquaLaatzium beschäftigt. Bei der Weltmeisterschaft sind sie Sechste geworden. Auf die Bühne gerufen wurde zudem Alexandra Kluthe aus dem Ortsteil Ingeln/Oesselse. Das behinderte Mädchen hat sich im Boccia bei den Special Olympics in Hannover die Silbermedaille geholt. Gewürdigt worden sind auch die Leistungen des 79 Jahre alten Jürgen Deierling: seit 52 Jahren Sportabzeichen-Prüfer, seit 48 Jahren Stützpunktleiter, 30 Jahre Leichtathletik-Abteilungsleiter der Sportlichen Vereinigung Laatzen sowie Mitorganisator der ersten gesamtdeutschen Leichtathletik-Meisterschaft 1991.

Nach seinem Jahresrückblick übergab Jürgen Köhne das Wort an seinem Amtskollegen Fred Mahro aus der Partnerstadt Guben. Launig, nachdenklich, aber auch fordernd konnte er sich während seiner sieben Minuten kurzen Rede der Aufmerksamkeit sicher sein. Danach verabschiedete Bürgermeister Köhne die nach der Kommunalwahl 2016 ausgeschiedenen Kommunalpolitiker Marion Bode-Pletsch und Horst-Dieter Schmidt sowie in Abwesenheit Holger Dures, Heinz Leimeister und Axel Sallach.

Für den musikalischen Rahmen des Neujahrsempfanges sorgte unter der Leitung von Michael Thienel-Wedeking und Ulrich Bernert das Orchester LaWinds – ein Gemeinschaftsprojekt der Musikschule Laatzen und der Albert-Einstein-Schule.

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