Die Ortswehr muss 2016 zu 364 Einsätzen ausrücken
LAATZEN. Die Ortsfeuerwehr Laatzen ist 2016 zu 364 Einsätzen ausgerückt. Die Einsatzabteilung besteht derzeit aus 100 Kräften. Das berichtete unter anderem Ortsbrandmeister Klaus-Dieter Wichmann im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Ortswehr.. Vom Brand eines Papierkorbes bis hin zu schweren Verkehrsunfällen reichte das Spektrum der Einsätze. "Besonders gefordert waren wir allerdings auch bei einer Alarmübung im Bereich eines Bahnübergangs an der Ulmer Straße", berichtete Wichmann. Dort rammte ein Zug einen Bus und dieser begrub einen Pkw unter sich. Zahlreiche Verletzte waren die Folge, Massenanfall von Verletzten (MANV) wurde daraufhin ausgelöst – eine große Herausforderung für die Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet, den Rettungsdienst sowie die Vertreter der Stadtverwaltung.
Die 364 Einsätze gliedern sich in 164 technische Hilfeleistungen (unter anderem 22 Verkehrsunfälle, 60 Personen in Notlage, zehn Tierrettungen, zwölf Gefahrguteinsätze und 60 sonstige Alarmmeldungen) und 200 Brandeinsätze (24 ausgelöste Heimrauchmelder, 38 Kleinbrände, zehn Brandsicherheitswachen, 22 Feuer in Gebäuden, sieben Pkw-Brände, 99 ausgelöste Brandmeldeanlagen). Klaus-Dieter Wichmann erwähnte auch die Indienststellung des neuen Löschfahrzeugs (LF) 20. "Das Spektrum der Feuerwehr ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen, mit dem LF 20 sind wir nun auf dem neuesten Stand der Technik".
Neben den 100 Kräften der Einsatzabteilung engagieren sich noch 23 Kinder, 28 Jugendliche, 28 Mitglieder in der Altersabteilung, fünf Ehrenmitglieder und 199 Förderer.
Der stellvertretende Ortsbrandmeister der Schwerpunktfeuerwehr, Sven Wenger, ergänzte die Angaben Wichmanns mit den aktuellen Daten zur Aus- und Weiterbildung. "An 90 Tagen fanden Übungsdienste statt, außerdem musste ausführlich auch die Technik des neuen Einsatzfahrzeugs geschult werden". Nicht mehr Handräder zum abdrehen der Pumpe bestimmen das Bild an der Pumpe, sondern Joystick und Bedienfeld.
Von zahlreichen Veranstaltungen berichten auch die Leiter der Laatzener Löschteufel (Kindergruppe) sowie der Jugendfeuerwehr. Bei den Kindern war die Gruppe im Sommer auf 35 Mitglieder angewachsen, nach Übergängen an die Jugendfeuerwehr sind nun noch 14 Mädchen und 14 Jungen aktiv. Bei der Jugendfeuerwehr waren die Rallye zum Stadtpokal und der Besuch der Freunde aus Hofbiber die Highlights. Auf 30 Jahre blickt in diesem Jahr die "Teenager Spätlese", die Altersabteilung des ehemaligen Löschzuges Laatzen zurück. Von etlichen Treffen berichtete deren Leiter Klaus Buchholz. Auf monatliche Treffen konnte auch Fritz Kai von der Altersabteilung Grasdorf zurückblicken, die 22 Mitglieder trafen sich zudem auch viermal zusätzlich zusammen mit ihren Frauen.
Aus dem Kommando verabschiedete Ortsbrandmeister Wichmann Gruppenführer Frank Fuhrmann, der Laatzener engagierte sich seit 1983 in dieser Position. In einer kleinen Laudatio würdigte der Ortsbrandmeister das Wirken Fuhrmanns und übergab ihm ein kleines Präsent. Zum neuen Gruppenführer wählten die Mitglieder für sechs Jahre Kai Tischler.
Neu verpflichtet wurden Pascal Pfänder, Daniel Lange und Moritz Pape. Einen neuen Dienstgrad erhielten Torben Gliesmann und Marc Holewa (Oberfeuerwehrmann), Merle Thielebein (Oberfeuerwehrfrau), Sven Mackenrodt (Hauptfeuerwehrmann) und Stefanie Slenczka (Hauptfeuerwehrfrau) sowie Fabian Amberge und Rene Hahn (Brandmeister) sowie Sven Wenger (Oberbrandmeister). Für 25 Jahre Mitglied als Förderer erhielt Karl-Siegfried Guder aus den Händen des Ortsbrandmeisters eine Urkunde.
Die Gäste betonten in ihren Grußworten den hohen Ausbildungsstand der ehrenamtlichen Laatzener Kräfte sowie die gute Ausstattung. "Das arbeitsreiche Jahr 2016 hat gezeigt, dass eine gute Ausrüstung erforderlich ist", sagte Bürgermeister Jürgen Köhne. Der Leiter des Polizeikommissariats Laatzen, Ludger Westermann, ergänzte dazu: "Die Zusammenarbeit Polizei/Feuerwehr ist in Laatzen hervorragend, im positiven Echo in den Medien findet dieses immer wieder Anerkennung."
Stadtbrandmeister Sebastian Osterwald blickte auf die hohe Belastung im Jahr 2016 zurück: "In den 364 Einsätzen spiegelt sich die Belastung jedes einzelnen Feuerwehrmannes wieder, lassen sie uns nicht aufhören für dieses wichtige Ehrenamt auch weiterhin zu werben. Wir sind zwar gut aufgestellt und im Haushalt sind weitere Mittel für die technische Ausstattung bereitgestellt, neue Mitglieder können wir aber immer gebrauchen."