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Markus Slowi: „Keine Motivation mehr für die Bezirksliga“

HEMMINGEN. Markus Slowi, die vergangenen vier Jahre Trainer der Fußball-Frauen des SC Hemmingen-Westerfeld, wird seinen Entschluss nicht revidieren, sondern dran festhalten, dass er nicht weitermachen wird. „Ich habe für die Bezirksliga keine Motivation mehr“, sagt er frank und frei gegenüber dem LeineBlitz. Wir berichtet hatte Slowi ein weiteres Engagement beim SC Hemmingen-Westerfeld davon abhängig gemacht, dass die Mannschaft in die Landesliga aufsteigt. Diese Vorgabe ist nicht erfüllt worden, die SCerinnen sind als Bezirksliga-Vizemeister in der Landesliga-Relegation gescheitert.. "Es sind immer die selben Gesichter, überwiegend die selben Gegner, mit denen wir es in der Bezirksliga zu tun haben", sagt Markus Slowi. Darauf habe er nach vier Jahren schlichtweg keine Lust mehr. "Mit der Mannschaft hat mein Entschluss nichts zu tun, wir haben ein ausgesprochen gutes Verhältnis, und es tut mir auch in der Seele weh, dass ich in Zukunft nicht mehr dabei bin." Alles habe gepasst, es sei wie eine große Familie gewesen. "Ich habe mich in den zurückliegenden Tagen schon gefragt, ob mein Rücktritt womöglich ein Fehler war", sagt er. "Ist es nicht, denn mein Akku ist leer."

Markus Slowi verlässt die Bühne ohne Blick zurück im Zorn. Ein neues Engagement als Frauenfussball-Trainer kommt für ihn nicht in frage. "Es hat Anfragen gegeben", sagt er. Doch er will nicht mehr. Heute nicht und vermutlich auch in Zukunft nicht. Das hat seinen guten Grund: die Frauen-Mannschaft des SC Hemmingen-Westerfeld war für ihn mehr als nur ein Traineramt. Sie hat ihn emotionell beeinflusst, gefesselt. Vier Jahre hat er an der Hohen Bünte etwas aufgebaut, eine Reihe von Spielerinnen hatte er schon davor in seiner zwei Jahre langen Zeit als Mädchen-Trainer in der SV Arnum. Das verbindet.

Markus Slowi steht nícht im Verdacht, unter fadenscheinigen Begründungen hingeworfen zu haben, seine Gründe sind nachzuvollziehen. Dass er trotzdem nicht kritiklos geht, verwundert nicht. "Die Spielinstanzen sollten sich einmal Gedanken darüber machen, ob Spielverlegungen so ohne weiteres möglich sind", sagt er. Es meint damit eine Spielverlegung vom späteren Staffelsieger VfL Eintracht Hannover wegen angeblicher Personalsorgen. "Die haben eine zweite Mannschaft, hätten also spielen können", meint Slowi. Oder die Schiedsrichteransetzung im Bezirksliga-Gipfeltreffen zwischen dem SC Hemmingen-Westerfeld und Verfolger VfL Eintracht Hannover. "Der Schiedsrichter war gefühlt 75 Jahre alt und nicht regelkundig und damit ungeeignet", betont Slowi. Der mehr als umstrittene Strafstoß in der Schlussminute brachte den SCerinnen die 3:4-Niederlage bei und brachte sie damit auch um ihre Titelaussichten. "Auch beim ersten Relegationsspiel war eine junge Schiedsrichterin angesetzt worden, die den Anforderungen nicht gerecht war."

Doch Markus Slowi ist manns genug, auch eigene Unzulänglichkeiten einzuräumen. "Die Mannschaft hat zum falschen Zeitpunkt ihre Auszeit genommen, das hat uns womöglich den Titel gekostet." Und auch den eigenen Verein schließt Markus Slowi nicht gänzlich in seiner Kritik aus. "Der Frauen-Fußball hat im Verein keinen hohen Stellenwert", sagt er. Interesse wurde nur bei wichtigen Spielen gezeigt oder wenn es galt, für interne Veranstaltungen ein schmückendes Personal zu finden. Gefühlt zu jeder Saison wechselnde Trainingszeiten waren auch nicht optimal und auf ein Gesprächsangebot, wie es hätte weitergehen können, wartet er bis heute. Vorschläge seinerseits hätte es gegeben. Er will damit nicht nachtreten, nur aufrütteln.

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