Überraschung: Koldinger SV feuert Trainer Diego de Marco
KOLDINGEN. Das kommt überraschend: Der Fußball-Bezirksligist hat gestern Abend seinen Trainer Diego de Marco freigestellt. Der Grund für die Trennung sind unterschiedliche Philosophien zwischen dem Trainer und der Mannschaft. . "Die Basis war einfach nicht mehr da. Viele Sachen haben sich schon während der vergangenen Saison angedeutet. Ich habe ja auch schon mehrmals in der jüngeren Vergangenheit gesagt, dass die Mannschaft meine taktischen Vorgaben nicht umgesetzt hat. Wir haben auch versucht, Lösungen zu finden. Aber letztlich ging es so nicht mehr weiter. Ich hätte ein paar Spieler aussortiert, um Ruhe in das Team zu bekommen, aber der Vorstand hat nun eine andere Entscheidung getroffen", sagt de Marco.
Ein entscheidender Punkt, bei dem die Meinungen zwischen Team und Trainer weit auseinander liegen, ist die taktische Ausrichtung. "Wir haben momentan nicht die Fitness und auch nicht mehr die Spieler wie vor zwei Jahren, um vorne drauf zu gehen und offensiv zu pressen. Wir haben zu viele Gegentore bekommen, deshalb wollte ich aus einer kompakten Defensive spielen lassen. Das haben einige Spieler ganz anders gesehen und sogar während des Spiels meine Vorgaben missachtet. Die Mannschaft ist im Kopf noch in der Saison von vor zwei Jahren, wo in einer relativ schwachen Liga der Aufstieg souverän geschafft wurde. Die Situation war schon in der vergangenen Saison in der Landesliga eine ganz andere und auch in dieser Saison ist die Konkurrenz viel stärker geworden. Das ist in den Köpfen der Spieler aber noch nicht angekommen. Letztlich ist es so, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreicht habe. Die Spieler sind meinen Weg nicht mitgegangen. Die Mannschaft und ich haben uns auseinander gelebt", sagt de Marco. Er selbst will erst einmal eine Fußballpause einlegen. "Ich brauche jetzt Abstand vom Fußball", sagt de Marco.
Wie es weiter geht, wird sich aller Voraussicht nach heute Abend entscheiden. Von 18 Uhr an gibt es ein Gespräch zwischen dem Vorstand, dem Mannschaftsrat und Co-Trainer Kai Rohrbach. "Ich wurde gestern Abend gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, das Traineramt zu übernehmen. Ich habe allerdings auch gehört, dass die Mannschaft erstmal unter eigener Regie weitermachen möchte. Heute Abend wird es in der Richtung sicherlich eine Entscheidung geben", sagte Rohrbach auf Nachfrage.