Trotz Hamsterpopulation: SPD-Fraktion fordert neues Gewerbegebiet
PATTENSEN. Die SPD-Ratsfraktion Pattensen beobachtet mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung von Gewerbeflächen in der Nachbargemeinde Laatzen. Vor etwa zwei Wochen war zu lesen, dass in Laatzen der B-Plan für ein Gewerbegebiet von 30 Hektar erstellt werden kann. Die zu bebauende Fläche, südlich der B443 und östlich der B6 bei Rethen, kann mit Genehmigung der zuständigen Verwaltungsgremien in der Region Hannover trotz Hamsterpopulation nun erschlossen werden.
Der Hamster ist auch in Pattensen kein unbekannter Geselle, durchkreuzt er doch so manches Vorhaben des Rates der Stadt Pattensen. "Der Rat wie auch die Verwaltung in Pattensen möchten seit mehr als sieben Jahren das Gewerbegebiet im südöstlichen Teil der Kernstadt erweitern", so Andreas Ohlendorf, SPD-Fraktionsvorsitzender. "Allein die starre Haltung der Unteren Naturschutzbehörde im Umgang mit dem Hamster stellt alle Beteiligten vor kaum lösbare Aufgaben." So schien es bis vor zwei Wochen zu sein.
Wo, stellt sich nun die Frage, ist der Unterschied zwischen dem gemeinen Laatzener Hamster und dem hiesigen Pattenser Nagetier? Welche Interessen machen es möglich, dass dem possierlichen Tierchen auf der nördlichen Leineseite beim Umzug geholfen wird und somit die Grundstücksfläche als bebaubar gilt? "Wir möchten gerne wissen, welche offensichtlich unterschiedlichen Maßstäbe, hier zu Grunde liegen", so Simone Köpper, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin der SPD-Fraktion im Bauausschuss.
Die Verwaltung der Stadt Pattensen hat in den vergangenen sieben Jahren mehrere Anfragen zurückweisen müssen, da keine Genehmigung der Behörden für eine Umsiedlung des Hamsters erteilt wurde. Die Flächen, um die es hier geht, werden nach Aussage der SPD dringend benötigt, um den Pattenser Betrieben Wachstum zu ermöglichen und neue Gewerbeansiedlungen unterstützen zu können. Mittlerweile ruhen viele Vorhaben seit viel zu langer Zeit. Das sei zum Nachteil der unternehmerischen und städtischen Entwicklung.
Es fehle aus Sicht der Ratspolitiker an einer nachvollziehbaren Begründung für diesen derzeitigen Zustand. "Gerade vor dem Hintergrund, dass die Stadt Pattensen in der nahen wie mittelfristigen Zukunft um jeden Euro ringen muss, wären die Einnahmen durch wachsende oder zuziehende Gewerbe sicher ein wünschenswerter Beitrag in die Stadtkasse. Dieses ist auch bereits viele Jahre Bestandteil des Haushaltssicherungskonzeptes", bemerkt Jens Ernst, Mitglied des Finanzausschusses und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat.