Ortsfeuerwehr Rethen übt bei Firma Sitt
RETHEN. „Übung am Objekt“ stand am Freitag auf dem Dienstplan der Ortsfeuerwehr Rethen (Leine). Die Ehrenamtlichen wissen, dass es dann gilt, ihr Können unter Beweis zu stellen. Was jedoch konkret auf sie zukommt und wo es hingeht, dass wissen sie natürlich vorher nicht. . So warteten die Helfer um 19 Uhr in ihrem Gerätehaus gespannt auf den Einsatzbefehl. Der ließ nicht lange auf sich warten – "Rauchentwicklung im Getränkemarkt" hieß das Alarmstichwort, mit dem sich gut zwei Dutzend Helfer mit vier Einsatzfahrzeugen zur Firma Sitt an der Hildesheimer Straße in Rethen auf den Weg machten. Dort hatte Gruppenführer Nils Schökel ein umfangreiches Szenario vorbereitet.
Eine zurzeit nicht genutzte Halle des Getränkemarkts Sitt stand zwar nicht wirklich in Flammen, war aber mit reichlich Disconebel vollkommen verqualmt worden. Hinzu kam, dass die Halle keinerlei Fenster hat und somit innen – bis auf die fehlende Hitzeentwicklung – Verhältnisse wie bei einem echten Brand herrschten – "Nullsicht" heißt das in der Sprache der Feuerwehrleute. So berichtete der von Übungsleiter Schökel dargestellte Inhaber des Getränkemarkts dem erkundenden Gruppenführer des ersteintreffenden Fahrzeugs nicht nur "aufgeregt" von zwei vermissten Mitarbeitern in seinem "brennenden" Getränkemarkt, sondern man hörte auch Hilfeschreie aus dem Gebäude.
Umgehend wurden insgesamt drei Trupps unter schwerem Atemschutz mit C-Rohren zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude geschickt, die die Räumlichkeiten systematisch absuchten. Ein weiterer Trupp – ebenfalls mit schwerem Atemschutz ausgerüstet – stand draußen zur Sicherheit in Bereitschaft. Die "Vermissten" – in diesem Fall lebensgroße und -schwere Puppen – wurden zügig gefunden und ins Freie gebracht. Vor dem Gebäude wurden sie – simuliert – an den Rettungsdienst übergeben.
Auch der "Brandherd" wurde schnell gefunden, so dass wenig später "Feuer aus" gemeldet werden konnte. Zur – simulierten – Wasserversorgung nutzten die Feuerwehrleute einen Unterflurhydranten auf dem Gehweg der Hildesheimer Straße, wenige Meter von der Zufahrt zum Getränkemarkt entfernt. Der Qualm wurde mit einem Hochdrucklüfter aus dem Gebäude gedrückt.
Übungsleiter Nils Schökel zeigte sich zufrieden mit der Leistungsfähigkeit der Rethener Feuerwehrleute. "Das, was wir noch besser hätten machen können, haben wir bei der Nachbesprechung noch vor Ort erörtert. Das ist der Sinn solcher Übungen, damit im Ernstfall alles schnell und sicher klappt", so Schökel, dessen besonderer Dank Volker Loeper gilt, der die Halle des Getränkemarkts zur Verfügung gestellt hatte. "Es wird leider immer schwieriger, Objekte für Übungen zu finden", so Schökel weiter, "deshalb sind wir jedem dankbar, der uns seine Räumlichkeiten zu Übungszwecken zur Verfügung stellt." Selbstverständlich wird dabei kein Schaden angerichtet und vor allem kein Wasser verwendet. Wer der Ortsfeuerwehr Rethen (Leine) wie Volker Loeper ebenfalls eine Übung an seinem Objekt ermöglichen möchte, wende sich gerne per E-Mail an Ortsbrandmeister Denis Schröder unter ortsbrandmeister@fw-rethen.de.