Sport

Thomas Simm bewältigt zum 25. Mal das „4daagse“

HEMMINGEN. Auf ein Event, dass den Namen wirklich verdient, freut sich jedes Jahr Thomas Simm, Mitarbeiter der Stadtverwaltung Hemmingen. . Was für den Radsport die Tour de France ist; oder Wimbledon für das Tennis bedeutet, so ist es der 4-Tage Marsch (4-Daagse) in Nijmegen in den Niederlanden für alle Wanderer. Es handelt sich um das größte Wanderfest der Welt und wird, mit Unterbrechungen durch die Weltkriege, seit 1909 durchgeführt.

Im diesem Jahr jährte es sich zum 102. Mal. Für die insgesamt Teilnehmer aus mehr als 70 Nationen wurde die Anzahl auf 47 000 begrenzt, da der Andrang auf den einzelnen Asphaltstrecken ansonsten zu groß wäre. Thomas Simm feierte dabei ein Jubiläum: er nahm zum 25. Mal an dieser Veranstaltung teil.

Die Marschierer mussten dabei unterschiedliche Strecken bewältigen, um den Wanderorden als offizielle Auszeichnung der Niederländischen Königin zu bekommen: Frauen 4 x 40 km, Männer bis 49 Jahre 4 x 50 km, Männer von 50 bis 59 Jahren 4 x 40 km, Männer ab 60 Jahren 4 x 30 Km, Militär 4 x 40 km. Die vier Etappen sind stets die Gleichen.

Im Land der Waal, dem niederländischen Teil des Rheins, und der Maas geht es rund um Nijmegen; der ältesten Stadt unseres Nachbarlandes. Etwa 1,5 Millionen Zuschauer schauten sich das Spektakel an den vier Tagen an; die ganze Stadt und die Region identifizierten sich dabei mit den Wanderern. Zu beachten ist, dass in Nijmegen nur 170 000 Einwohner leben. Alle Bewohner der Orte, wo man durchmarschiert, unterstützen die Sportler mit Getränken, kaltem Wasser zur Abkühlung, oder auch "nur" mit Applaus. Einheimische nehmen sich für den Tag extra Urlaub, wenn es durch "ihren" Ort geht. Es herrscht Volksfeststimmung.

Schon früh am Morgen, wenn die 50-km-Marschierer um 4 Uhr starten, feuert die Bevölkerung die Wanderer an. Höhepunkt ist jedes Mal der große Einmarsch am letzten Tag. Im Jahr 2016 wurden die 100 mal "4daagse" gefeiert. Aus diesem Anlass kam sogar König Alexander der Niederlande als Gratulant. Bei aller Begeisterung ist es natürlich auch eine körperliche Anstrengung. Darauf angesprochen, sagt Thomas Simm: "Einfach mal drei Stunden ohne Pause zügig gehen. So schafft man etwa 20 Kilometer. Hier sind aber in vier Tagen 200 Kilometer zu bewältigen; und das ohne Ruhetag." So ist es nicht verwunderlich, dass jedes Jahr etwa 10 Prozent Ausfälle zu verzeichnen sind. Viele haben Blasen oder andere Handikaps, mit denen sie schon nach dem ersten Tag zu kämpfen haben. Untrainierte haben also wenige Chancen, um ins Ziel zu kommen.

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