HEMMINGEN. Spätestens seit heute müsste jedem klar sein: aus dem bisher nur kessen Landesliga-Neuling SC Hemmingen-Westerfeld ist für viele nach dem 1:1 (1:1) beim direkten Verfolger HSC Blau-Weiß Tündern der Topfavorit auf den Gewinn der Staffelmeisterschaft. Trotzdem ist SC-Trainer Semir Zan stinkensauer. „Die haben uns auf einem Acker spielen lassen, der nicht einmal Kreisliga-Niveau hat.“. Mit Blick auf die Tabelle der Landesliga wäre der SC Hemmingen-Westerfeld auch im Fall einer Niederlage in Hameln ganz oben geblieben, und mit dem Unentschieden beim Tabellenzweiten bleibt der Vorsprung von vier Punkten bestehen, damit geht es in die Winterpause. Aber der SC Hemmingen-Westerfeld hat heute eindrucksvoll demonstriert, dass er derzeit auch in Hinblick auf das abrufbare Leistungsvermögen die Nummer eins dieser Liga ist. In den zweiten 45 Spielminuten hatten die Gäste den Verfolger fest im Griff, es fehlte nur das erlösende Tor zum Sieg. "Immerhin haben wir beim Zweiten der Tabelle gespielt", sagt Semir Zan.
Keine Frage: der Spitzenreiter hätte in Hameln aufgrund der Spielanteile und Tormöglichkeiten nicht zwingend gewinnen müssen, aber er hätte gewinnen können. Das 1:0 (3.) durch den Patzer von Torwart Timo Kroß – er ließ den Distanzschuss von Robin Tegtmeyer unverhofft durch die Arme passieren, das war dem schlechten Sportplatz geschuldet – stecken die Hemminger weg wie nichts. Es entwickelte sich ein zum Teil hektisches Spiel, doch der souveräne Schiedsrichter Patrick Herbach aus Hannover bekam das Geschehen in den Griff. In diesem bis zum Seitenwechsel ausgeglichenen Kick traf Gean Rodrigo Baumgraz aus dem Gewühl heraus aus zehn Metern zum 1:1 (39.).
Den 2. Durchgang bestimmte der Gast aus Hemmingen, er kam auch zu einigen vielversprechenden, aber nie wirklich zwingenden Einschussmöglichkeiten. Der HSC Blau-Weiß Hameln lebte bis zum Schlusspfiff mehr von seiner Kampfkraft, weniger von spieltechnischer Qualität. Trotzdem wäre beinahe das 2:1 gelungen, aber das Kopfballtor in der 85. Minute fand wegen Abseitsstellung keine Anerkennung. "Ein Sieg für uns wäre auch unverdient gewesen", räumt Siegfried Motzner, Trainer der Blau-Weißen, ohne Wenn und Aber ein.
Stimmen zum Spiel: Bei besseren Platzverhältnissen wäre uns sicher ein Sieg gelungen, in der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft (Karl-Heinz Linne, stellvertretender Vorsitzender des SC Hemmingen-Westerfeld).
"Nach der ausgeglichenen ersten Halbzeit war uns der Gegner überlegen, konditionell und läuferisch besser aufgestellt. Mit dem 1:1 kann ich gut leben (Siegfried Motzner, Trainer HSC Blau-Weiß Tündern).
"Das Niveau des Platzes hatte kein Kreisliga-Niveau. Aber das hat uns angespornt und vom 1:0 haben wir uns schnell erholt und verdient das 1:1 erzielt. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Schippe draufgelegt und es gab auch einige Chancen zum Siegtor. Das war heute eine Kollektivleistung (Semir Zan, Trainer SC Hemmingen-Westerfeld).
SC Hemmingen-Westerfeld: Kroß, J. Hyde, A. Hyde, Bingöl, Wheeler, Uphoff, Kayhan, Hansmeier, Skountridakis (83. Rizzo), Gerlach (64. Melz).
