Laatzen

Lebhafte Diskussion zum Thema Feinstaub

LAATZEN. Etwa 50 Gäste waren am gestrigen Mittwoch ins Café am Südtor in Laatzen gekommen, um sich über Feinstaub zu informieren und mitzudiskutieren. . Zunächst gab Dr. Felix Fleißner von der Herzklinik der Medizinischen Hochschule Hannover einen Einblick in den Forschungsstand. Tatsächlich beschäftigen sich Mediziner schon seit 100 Jahren mit Feinstaub. Größere öffentliche Aufmerksamkeit fand das Thema dann im Jahr 1952, als beim Smog in London innerhalb von vier Tagen mehrere tausend Einwohner starben. "In den letzten Jahren ist die Forschung deutlich verstärkt worden, weil sich gezeigt hat, dass Feinstaub mit vielen Volkskrankheiten in Verbindung steht. So beobachten die Forscher bei erhöhten Feinstaubwerten auch erhöhtes Auftreten von Demenz, Parkinson, Arteriosklerose, Lungenkrebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Bluthochdruck, Depressionen und vielen anderen Krankheiten. Teilweise ist auch schon eine verursachende Beziehung nachweisbar", sagte Fleißner.

Die Landtagsabgeordnete Imke Byl, umweltpolitische Sprecherin der Grünen, sprach anschließend über die schwierige Aufgabe, als Oppositionspartei den Stimmen aus der Wissenschaft auch nur Gehör zu verschaffen, geschweige denn mit entsprechenden Maßnahmen eine Verringerung der Feinstaubbelastung zu erreichen. Es wären wesentlich mutigere Schritte in den Bereichen Verkehrswende, Energiewende und Agrarwende nötig, um die Gesundheit der Bevölkerung wirksam zu schützen.

Schließlich zeigte Thomas Schult von den Laatzener Grünen, wie sich mit überschaubarem Aufwand selbst die Feinstaubbelastung messen lassen kann. In der Diskussion wurden sehr viele Fragen an den Mediziner Fleißner gestellt. Die Rolle des Feinstaubs als Umweltgift Nummer 1 war den Forschern wohl schon viel länger bekannt als den Laien. Zumindest ein Zusammenhang ließ sich in der Diskussion abschließend klären: Die Belastung in Innenräumen ist in der Regel viel geringer als draußen, weil sich Feinstaub mit der Zeit am Boden absetzt und dann nicht mehr eingeatmet werden kann, während er draußen immer wieder vom Wind aufgewirbelt wird.

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