Herren-Tischtennis: Überraschender 9:7-Erfolg
HEMMINGEN. Wenn das keine Überraschung ist: In der Verbandsliga Süd setzte sich der SC Hemmingen-Westerfeld unverhofft 9:7 bei Spitzenreiter SV Arminia Hannover durch. „Die Mannschaft zeigte in allen Bereichen eine großartige Leistung“, freut sich SC-Trainer Burghard Oestreich.. Die Gäste vom SC Hemmingen-Westerfeld starteten gut in die Begegnung mit dem Tabellenersten der Liga, der in voller Stammspieler-Besetzung antrat und in dieser Formation stets als Sieger hervorging. Der Spielauftakt begann für die Hemminger verheißungsvoll: Alle drei Eingangsdoppel vom SCH zeigten ein gutes spielerisches Level, wobei die Paarung Martin Scholz und Claus Gottschlich ihren Gegnern, Yuma Gao und Thorben Kühne, bei ihrem Sieg mit 11:1, 11:6 und 11:3 eine Lehrstunde in Sachen "Spieltaktik" verpasste. Der erhoffte Start mit 2:1 in den Doppeln glückte dem SCH.
Stefan Schreiber zeigte gegen die Nummer 1 der Gastgeber, Abdulaziz Anorboev, ein absolut gleichwertiges Spiel und unterlag nur denkabr knapp 9:11 im 5. Satz. Die Gastgeber kündigten in dem Moment den Zwischenstand mit einem lauten "Die Arminia gleicht aus!" an. Der zweite Spitzenspieler des SV Arminia Hannover, Umut Emre Bassan, konnte sich gut auf das Abwehrspiel von Guido Hehmann einstellen und siegte 3:0. Florian Schimetzek konnte bei gewonnenem ersten Satz das Spiel gegen Yuma Gao nicht über die Runden bekommen. Martin Scholz kam gegen Max Grote nicht so richtig ins Spiel und verlor ebenfalls 1:3. Der SV Arminia Hannover führte somit mit 5:2.
Es war an Serdal Ceylan, der ein glattes 3:0 gegen Thorben Kühne erspielte und die Aufholjagd des SCH eröffnete. In einer dramatischen Partie, in der Claus Gottschlich schon mit 0:2 an Sätzen und einem Spielstand von 8:10 im dritten Satz gegen Cem Özdem fast aussichtslos zurücklag, stemmte sich der Hemminger gegen die drohende Niederlage, gewann den Satz noch und siegte am Ende mit zwei klaren Schlusssätzen. Es folgte ein ganz starkes Spiel von Abwehrer Guido Hehmann gegen Abdulaziz Anorboev, dem er bei seinem 3:0 keine Chance ließ. Die Hemminger verkündeten dann laut im Rahmen der "psychologischen Kriegsführung" ein "Hemmingen gleicht aus!".
Anschließend zeigte Stefan Schreiber erneut eine spielerische Top-Leistung, konnte aber das knappe 8:11 im 5. Satz gegen Umut Emre Bassan nicht verhindern. Anschließend konnte Martin Scholz trotz einiger "Wackler" bei hohen Führungen sein Spiel gegen den jungen Yuma Gao mit 12:10 im 5. Satz abschließen. Florian Schimetzek fand auch in seinem zweiten Einzel nicht so richtig zu seinem Spiel und unterlag 0:3. Claus Gottschlich zeigte sich spielerisch wieder stabilisiert und begann sein Match gegen Thorben Kühne mit dem 11:1 und ging am Ende mit 3:1 nach Sätzen vom Tisch. In einem Kampf auf des Messers Schneide und auf Biegen und Brechen mit hohen Führungen, gegenseitgen Aufholjagden und wechselnden Spielführungen konnte Serdal Ceylan auch sein zweites Einzel, diesmal in fünf Sätzen, gewinnen.
Der SC Hemmingen-Westerfeld führte somit – psychologisch wichtig – vor dem Schlussdoppel nach Gesamtpunkten mit 8:7. Vor Beginn des Schlussdoppels war die Ausgangslage für Martin Scholz und Claus Gottschlich gegen die beiden Spitzenspieler der Arminia, die nach TTR-Spielstärkenberwertungen weit vor den Hemmingern lagen, geiinde gesagt "aussichtslos". Dementsprechend führten die Gastgeber auch schnell mit 2:0 nach Sätzen, ehe eine gewisse Überhebiichkeit und fehlende Unterstützung durch die eigene Mannschaft hinzukam. Die Hemminger nahmen dies zum Anlass, noch einmal auf bedingungslose "Attacke" umzuschalten und legten dann auch zwei Sätze mit jeweils 11:2 hin und brachten so die Gastgeber von ihrer spielerischen Linie ab. Im Schlusssatz wollten die Spieler von dem SV Arminia Hannover noch einmal zurück ins Spiel kommen, aber die Hemminger hatten sich in einen Rausch gespielt, bei dem ein toller Ball dem anderen folgte. Der Lohn war ein anfangs für kaum möglich geahaltener 3:2-Sieg und ein 9:7 Gesamtsieg für den SC Hemmingen-Westerfeld.