Laatzen

Zweite Gemeinschaftsunterkunft in Rethen wird gebaut

Stadt Laatzen und Generalunternehmer unterzeichnen Vertrag

[RETHEN]

Wohnraum für geflüchtete und obdachlose Menschen bleibt in Laatzen eine zentrale Herausforderung. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, entsteht in Rethen eine zweite Gemeinschaftsunterkunft – in gleicher Bauweise direkt neben der bestehenden Gemeinschaftsunterkunft an der Hildesheimer Straße. Mit der Unterzeichnung des Vertrags mit dem Generalunternehmen Hermanns HTI-Bau GmbH & Co. KG aus Kassel ist nun der nächste Schritt getan. Der Baubeginn ist für März 2025 geplant, die Fertigstellung in der zweiten Jahreshälfte 2026.

„Laatzen wächst mit seinen Aufgaben – und dazu gehört auch, Menschen in schwierigen Lebenslagen eine sichere Unterkunft zu bieten,“ betont Bürgermeister Kai Eggert. „Das aktuelle volatile und komplexe Weltgeschehen zeigt, dass Krisen und ihre Auswirkungen auf Fluchtbewegungen immer schwerer vorherzusehen sind. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine im Jahr 2022 hat verdeutlicht, dass solche Entwicklungen kaum planbar sind. Um dennoch handlungsfähig zu bleiben, schaffen wir in Laatzen neue Kapazitäten.“

Die neue Unterkunft wird über 29 Wohneinheiten verfügen und Platz für bis zu 130 Menschen bieten. Auf einer Bruttogeschossfläche von 2.535 Quadratmetern entstehen elf Appartements für zwei, zwei Wohnungen für vier, 14 Wohnungen für sechs sowie zwei Wohnungen für acht Personen.

„Als kompetentes und engagiertes Bauunternehmen freuen wir uns, dass wir im Vergabeverfahren erfolgreich waren und dieses wichtige Projekt für Laatzen realisieren dürfen. Es ist uns eine Ehre, mit unserer Arbeit einen Beitrag zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum für geflüchtete und obdachlose Menschen zu leisten,“ so Denis Eichmann und Axel Michalke, Prokuristen der Hermanns HTI-Bau GmbH & Co. KG.
Architektonisch wird der Neubau an das bestehende Gebäude an der Hildesheimer Straße 305a angepasst und in gespiegelter Anordnung auf der angrenzenden Freifläche errichtet. Während sich das äußere Erscheinungsbild nicht unterscheidet, bringt der Neubau technische Verbesserungen mit sich.

Besonderes Augenmerk liegt auf der energetischen Optimierung: Das Gebäude wird mit einer modernen Luft-Wasser-Wärmepumpe beheizt, das Warmwasser über energieeffiziente Durchlauferhitzer bereitgestellt. Zudem wird nahezu die gesamte Dachfläche mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet, die eine Leistung von 107 Kilowatt-Peak liefern werden.

Der Neubau ist – wie auch der Bestandsbau in der Hildesheimer Straße 305a – so konzipiert, dass vielfältige Bedarfe abgedeckt werden können. Die Wohneinheiten sind überwiegend barrierefrei und behindertenfreundlich, die Einheiten sind zudem unterschiedlich groß und es wird einen zugangsbeschränkten und gesicherten Bereich geben, in dem insbesondere Frauen sowie andere besonders schutzwürdige Personen untergebracht werden können. Das Gesamtbudget für den Bau beträgt 8,43 Millionen Euro. Die schlüsselfertige Übergabe an den zukünftigen Betreiber ist für die zweite Jahreshälfte 2026 geplant.

Nach der Fertigstellung soll der Neubau gemeinsam mit dem bestehenden Gebäude an der Hildesheimer Straße als eine zusammenhängende Einrichtung betrieben werden. Die Stadt Laatzen plant, den Betrieb und die Betreuung der untergebrachten Asylbewerberinnen, Asylbewerber, Geflüchteten und obdachlosen Menschen neu auszuschreiben.

Die Ausstattung des Neubaus mit Mobiliar und Küchen ist Bestandteil des Betriebsvertrags und wird – wie bereits bei der Inbetriebnahme des bestehenden Gebäudes im Jahr 2017 – im Rahmen der Ausschreibung festgelegt.

Seit Dezember 2022 hat die Stadt Laatzen insgesamt 394 Personen aufgenommen, darunter Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Geflüchtete aus der Ukraine. Die aktuelle Aufnahmequote ist derzeit erfüllt. Allerdings passt das Land Niedersachsen die Zuweisungsquoten turnusmäßig zum 1. April und 1. Oktober an, sodass sich die Situation kontinuierlich verändert.

Aktuell sind 277 Personen in den städtischen Gemeinschaftsunterkünften und Wohnungen untergebracht. Eine dieser Unterkünfte wird direkt von der Stadt betrieben, während zwei weitere externe Dienstleister verwalten. Zusätzlich hat die Stadt Laatzen in Ingeln-Oesselse eine Gemeinschaftsunterkunft sowie zwei Wohngebäude angemietet.

Mit der Inbetriebnahme des Neubaus ersetzt die Stadt Laatzen die angemieteten Objekte, sofern die zusätzlichen Plätze nicht mehr erforderlich sind. Die dort untergebrachten Personen werden dann in die neue Gemeinschaftsunterkunft umziehen. Da künftige Entwicklungen nicht absehbar sind, schafft die Stadt mit diesem Neubau vorausschauend zusätzliche Unterbringungskapazitäten in städtischem Eigentum, um ihrer Aufnahmeverpflichtung auch weiterhin gerecht zu werden und um flexibler und schneller auf sich verändernde Unterbringungsbedarfe reagieren zu können.

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