Hemmingen

Hemmingen wagt den kaufmännischen Kassensturz

HEMMINGEN. Die Stadt Hemmingen hat zum ersten Mal einen Kassensturz nach kaufmännischen Regeln absolviert. Nach vielen Jahren Arbeit präsentierten Hans-Ulrich Jacobi und Frank Mariß vom „Service Finanzen“ den Mitgliedern des Wirtschafts- und Finanzausschusses am Mittwochabend Hemmingens erste Eröffnungsbilanz. Demnach kommt Hemmingen auf eine Bilanzsumme von gut 123,7 Millionen Euro.. Jacobi, der der Projektgruppe Doppik vorsteht, präsentierte die erste Eröffnungsbilanz nach dem neuen kommunalen Rechnungswesen (NKR). Die Bilanzsumme stellt dabei im Wesentlichen das Vermögen der Stadt Hemmingen dar. Aber wieviel ist eine Stadt wert? Um dabei überhaupt auf der Basis realistischer Werte rechnen zu können, wurde das gesamte Vermögen der Stadt Hemmingen inventarisiert. Heißt: Jede Straße, jeder Gehsteig, jeder Quadratmeter Grünfläche, jeder gepflanzte Baum, jede Software-Lizenz, jedes Kindergartengebäude, jede Tafel, jede Schwimmbadkachel und alles, was sonst noch das Vermögen der Stadt ausmachen könnte, wurde bewertet und zusammengerechnet.

Und was dabei herauskam, ist wesentlich spannender, als es Außenstehende vermutet haben dürften: Mehr als 79 Prozent der Bilanzsumme, also fast 98 Millionen Euro, bilden das Eigenkapital der Stadt. Das Problem: Dieser Wert spiegelt sich vor allem in der hohen Lebensqualität wieder, die Hemmingen seinen Bürgern bietet und weniger in einsetzbarem Kapital. "Oder würden Sie uns einen Abwasserkanal, eines der Schwimmbäder oder eine unserer Kindertagesstätten abkaufen? Und vor allem: Was würden Sie dafür bezahlen?", fragt Stadtsprecherin Alexandra Jäger. Eine kniffelige Überlegung, die die Verwaltung seit 2007 beschäftigt und die nun erstmals der Politik vorgestellt werden konnte. Neugierige schauen sich die Eröffnungsbilanz im Bürgerinformationssystem unter www.stadthemmingen.de an.

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