Schulelternrat weist Tribunal-Vorwürfe entschieden zurück
PATTENSEN. Der Schulelternrat hat auf die Vorwürfe von SPD, Grünen, Unabhängigen und Freien Wählern reagiert und eine Pressemitteilung herausgegeben. LeineBlitz veröffentlicht die Mitteilung im Wortlaut.. "Mit großem Bedauern mussten wir der Presse entnehmen, dass unsere Einladung zur Podiumsdiskussion mit dem Thema ‚Zeitnahe Sanierung und Erweiterung der Grundschule‘ am kommenden Mittwoch von der Mehrheit der Ratsfraktionen auf große Ablehnung gestoßen ist. Es war in keinster Weise unsere Absicht, die Ratsmitglieder und die Verwaltung "vorzuführen" oder gar "vor ein Tribunal zu stellen". Diesen Vorwurf weisen wir entschieden zurück.
Im Gegenteil sollen unsere Volksvertreter und die Verwaltung Gelegenheit bekommen, Ihre Sicht der Dinge und was sie für Pattensen leisten zeitnah öffentlich darzulegen. Eine ausschließliche, verkürzte und sogar in Teilen falsche Berichterstattung über die Presse ist hier wenig hilfreich. Uns ist sehr daran gelegen, das Thema endlich öffentlich zu diskutieren und Transparenz zu schaffen, damit alle verstehen können, warum das Projekt sich verzögert. Da wir bislang kaum Informationen erhalten haben, sehen wir es als unsere Pflicht an, zu einer solchen Podiumsdiskussion einzuladen. Darüber hinaus wollen wir die Dringlichkeit aufzeigen, dass die Sanierung und Erweiterung zeitnah notwendig ist und nicht noch ein Jahr oder länger aufgeschoben werden kann. Beispielsweise sind in einem Schadensbericht von 2014 zahlreiche Mängel zur kurzfristigen Beseitigung aufgelistet, die immer noch nicht vollständig behoben sind, mit dem Verweis auf eine zeitnahe Sanierung.
Als Reaktion auf unseren am 20. März an die Bürgermeisterin und die Ratsvorsitzenden gesendeten Fragenkatalog bezüglich der Sanierung und Erweiterung der Schule sowie auf unsere Einladung zur Podiumsdiskussion wurde der Schulelternrat zu einem Erörterungsgespräch am 27. März mit der Bürgermeisterin und den Fraktionsvorsitzenden ins Rathaus eingeladen – die Einladung erfolgte am 23. März Diesem sehr kurzfristig einberufenen Termin kamen wir gern nach, da uns das Thema sehr wichtig ist. Bei dem Erörterungsgespräch erfuhren wir das, was bereits Anfang März der Presse zu entnehmen war, nämlich dass sich das Projekt doch erheblich verteuere. Von den ursprünglich geplanten und im Haushalt eingestellten 8,9 Millionen Euro waren nun 10,4 bis 11 Millionen Euro im Gespräch (eine genaue Kalkulation wurde uns nicht vorgelegt) ohne Garantie dass es nicht zu weiteren Mehrkosten kommen könnte.
Die Bürgermeisterin und mehrere Fraktionsvorsitzende äußerten den Gedanken, dass nun über einen kompletten Neubau an anderer Stelle nachgedacht werden müsse. Grundsätzlich verstehen wir diese Argumentation, dennoch ist die Enttäuschung natürlich groß, denn ein Neubau wird in den nächsten paar Jahren nicht zu realisieren sein und sicherlich weit mehr als den bisher genannten Kostenrahmen verschlingen, wohingegen bei der Umsetzung der vorliegenden Baupläne ein Ende in zwei bis drei Jahren nach Baustart abzusehen wäre. Die Idee eines Neubaus wurde bereits im Jahr 2014 diskutiert und verworfen. Damals wurde von der Bürgermeisterin dargestellt, dass ein Neubau mindestens 16 Millionen Euro kosten würde. Detailplanungen dazu liegen uns nicht vor.
Wir können die im Raum stehenden Kostensteigerungen jedoch erst dann bewerten, wenn sie uns vollständig vorliegen und unsere Fragen an Fraktionen und Verwaltung beantwortet sind. Unsere Fragen konnten zum gegenwärtigen Zeitpunkt lediglich von einer Fraktion beantwortet werden. Wir erwarten hier nach wie vor eine zeitnahe Rückmeldung der anderen Fraktionen sowie der Verwaltung. Insgesamt konnten wir bei dem Erörterungsgespräch am 27. März. Bemühungen aller Beteiligten zu mehr Sachlichkeit feststellen sowie die grundsätzliche Bereitschaft mit- anstatt übereinander zu sprechen. Wir wünschen uns, dass dies in Zukunft noch besser und vor allem nachhaltig gelingt. Gefreut hat uns, dass uns alle Fraktionen entgegen zum Teil anderslautender Aussagen in der Presse nun doch ihre Bereitschaft zur Teilnahme an der Podiumsdiskussion bestätigten. Leider konnten trotz unseres Angebots zweier Alternativtermine vor den Osterferien lediglich die Fraktion der CDU sowie die Schulleitung und der Personalrat einen gemeinsamen Termin ermöglichen.
Den anderen Fraktionen sowie der Verwaltung war dies leider nicht möglich. Um allen Beteiligten die Möglichkeit einer öffentlichen Stellungnahme zu ermöglichen, haben wir uns daher entschlossen am 05.04. keine Podiumsdiskussion sondern eine Informationsveranstaltung durchzuführen, bei der Schulleitung, Personalrat und Schulelternrat sich der Diskussion mit den Eltern aber auch allen anderen Pattenser Bürgern stellen. Mitarbeiter der Verwaltung sowie Angehörige der Fraktionen sind im Publikum natürlich herzlich willkommen. Den Termin für eine gemeinsame Podiumsdiskussion mit allen Beteiligten geben wir zeitnah bekannt. Wir wünschen uns allen eine konstruktive Informationsveranstaltung, weisen jedoch schon im Vorfeld darauf hin, dass wir von allen Beteiligten (Schulleitung, Personalrat, Publikum und natürlich auch uns selbst) Sachlichkeit erwarten – auch wenn es nicht immer leicht fällt."
Der Schulelternrat der Grundschule Pattensen-Mitte